Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/236

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Bernhard IV. E. H. zur Lippe und dem Grafen Adolf von Schaumburg und die Herrschaft Sternberg 1424 eingeäschert und 1525 durch eine Feuersbrunst bis auf die herrschaftliche Burg vernichtet wurde, sehr gelitten haben. Am 1. November 1636 fiel bei dem großen Brande, durch welchen die ganze Stadt in Asche sank, das Gewölbe der Kirche bis an das Chor durch den Einsturz des Thurmes ein. (Pustkuchen Denkwürdigkeiten S. 48. Lipp. Reg. III, 1860, IV, 3248.) Die in ihrer heutigen Gestalt 1638 wieder aufgebaute Kirche hat über der südlichen Kirchenthür folgende Inschrift: Anno 1636 1. November hoc templum Dni combustum, anno 1638 reaedificatum. Pastor Hermann Humanus. Ueber der Thurmthür: Haec porta Domini; justi intrent per eam, ingrediens et egrediens bene dictus eris.

Von Alterthümern im Innern der Kirche ist auf dem Chore ein Grabstein des im Jahre 1553 bei Barntrup vou Ludolf von Wendt erschossenen Drosten Arnd von Kerssenbrock mit seinem Wappen, und an der herrschaftlichen Prieche das Wappen des Grafen Rudolf zur Lippe-Brake, gestorben 1707 und seiner Gemahlin Dorothea Elisabeth, Gräfin zu Waldeck, gestorben 1702, zu nennen.

Die Kirche hat 2 Glocken aus dem 17. Jahrhundert stammend, auch einen sehr schönen gothischen Abendmahlskelch aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. Die Orgel ist zu derselben Zeit von Georgius Roederus erbaut.

Die Gemeinde hat ca. 1300 Seelen, die Zahl der jährlich Geborenen beträgt 41, der Confirmirten 33, der Copulirten 8 Paare, der Gestorbenen 29, der Communikanten 750 nach fünfjährigem Durchschnitt.

Die Kirchenbücher beginnen mit dem Jahre 1666. Das Kirchenvermögen beläuft sich auf 7291,80 Mk., das der Armenkasse auf 9675 Mk.

Der Ertrag der Pfarre war nach einem Anschlage vom Jahre 1770 260 Thlr., nach einem späteren 291 Thlr. 14 Gl., nach dem der ersten Jahrzehnte dieses Jahrhunderts 351 Thlr. 13 Gl., nach dem neuesten, 1878 der Landessynode vorgelegten 2477,26 Mark.

Das Pfarrhaus ist im Jahre 1791 erbaut.

Vor der Reformation kommen als Geistliche in Barntrup vor:

1. Wernher, Kirchherr zu Barntrup, welcher am 6. October 1353 eine Schenkungsurkunde besiegelt. (Lipp. Reg. II, 966.)
2. Joh. Bademann, Vicepfarrer zu Berninctorp; in