Memel

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Memel Schrift.jpg


Hierarchie



::
Die Memel-Burg (Hartknoch 1684)
Blick vom Wall (1930er Jahre)
Memel, Friedrich-Wilhelm-Straße vor 1918. Rechts der Turm der Reformierten Kirche, links auf der anderen Straßenseite die Front der Jakobus- oder Landkirche; Blick vom Steintor.
Memel
Memel in der Memellandkarte


Einleitung

Übersichtskarte Kreis Memel 1938
Die Marktstraße in Memel 2009

Memel, Kreis Memel, Ostpreußen

  • Lt. Ortsregister Dietrich Lange[1]:
  • Kreisstadt mit Bahnstation
  • Am Nordende des Kurischen Haffs
  • 118 km nördlich von Königsberg
  • Älteste Stadt Ostpreußens
  • 1252 vom Livländ. Schwertbrüderorden gegründet


Allgemeine Information

1905: Kreisstadt im preußischen Regierungsbezirk Königsberg, die nördlichste Stadt des Deutschen Reiches, an der Mündung der schiffbaren Dange in das Memeler Tief, welches das Kurische Haff mit der Ostsee verbindet, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Osterode-Memel und Memel-Bajohren, hat zwei evangelische, eine englische und eine katholische Kirche, Synagoge und (1905) mit der Garnison (ein Bataillon Infanterie Nr.41) 20.687 Einwohner, davon 862 Katholiken und 899 Juden.

An gewerblichen Etablissments bestehen eine Fabrik zur Herstellung chemischer Produkte, zwei Schiffswerften, ferner Eisengießereien, Maschinenfabriken, eine Seifenfabrik, Zellulose-, Zigaretten-, Essig-, Kerzen- und Tauwerkfabrikation, Bierbrauerei und Branntweinbrennereien. Der Handel wird durch ein Vorsteheramt der Kaufmannschaft, durch 12 Konsulate fremder Länder und eine Reichsbankstelle (Umsatz 1904: 223,5 Mill.Mark) unterstützt und ist bedeutend in Holz, Leinsaat, Flachs, Hanf, Steinkohlen, Dungmitteln und Fischen (besonders Heringen) etc. Die Reederei zählte 1904 außer einer größern Anzahl von Küstenfischerei-Fahrzeugen etc. 15 Dampfschiffe zu 8.168 Registertonnen Raumgehalt. In dem geräumigen, durch Molen geschützen und mit einem Leuchtturm versehenden Hafen belief sich der Seeverkehr 1903 auf 570 angekommene Seeschiffe zu 201.110 Registertonnen und 598 abgegangene zu 207.550 Registertonnen.

Memel ist Sitz eines Landgerichts, eines Hauptzollamtes, einer Prüfungskommission für Lotsen und Seefahrer, eines Lotsenkommandos und einer Rettungsstation für Schiffbrüchige und hat ein Gymnasium, Schullehrerseminar, Präparandenanstalt, Navigationshauptschule, ein Waisenhaus und ein Aussätzigenheim. Zum Landgerichtsbezirk Memel gehören die vier Amtsgerichte Heydekrug, Memel, Prökuls und Ruß. In der Nähe die großen Dörfer Bommelsvitte und Königlich Schmelz und das Forsthaus Försterei mit Seebad.[2]

Name

Andere Namen und Schreibweisen

Namensdeutung

Memel lit Plan.jpg

Die Stadt liegt in der kurischen Landschaft Pilsaten. Der heutige litauische Name bezieht sich auf die kurische Vorlage.

In skandinavischen Quellen wird der Ort im 2. Jahrhundert n.Chr. Aldajaborg genannt. Aldeska war der schalauische Name der Memel (Fluss). Im Friedensvertrag vom Melnosee (27. Febr. 1422) fiel zum ersten Mal der Alternativname Klaipeda: "et castrum Memel in Samogitico Cleupeda appellatum" (und die Memelburg, in Samogitien Cleupeda genannt).

Aldeska oder Aldajaborg beschreibt einen Hafen mit Festungsanlage.

  • prußisch-schalauisch "aldija" = Schiff, Boot, Kanu

Memel bezieht sich auf das Haff und den Unterlauf des Memel-Flusses.

  • kurisch "memelis, mimelis" = stiller, langsamer, schweigender
  • lettisch "mēms" = stumm, sprachlos (vgl. dazu den lettischen Fluss Mēmele)

Klaipėda/ Glaupeda/ Klawppedda/ Cleupeda beschreibt die Lage des Ortes. Frei übersetzt: flacher, offener Grund.

  • kurisch "klais" = flach, offen, frei
  • lettisch "klajš" = offen
  • kurisch "ped" = Fuß, Fußsohle, auch Grund

dagegen litauisch

  • "klaipikas" = das Schieftreten der Füße, mit den Füßen schaufeln
  • "klaipyti" = das Zertreten, Niederdrücken, zu Boden drücken

[3] [4] [5] [6] [7] [8]

Zum heutigen Gebrauch des Namens Memel siehe auch: Das memelländische Erbe.

Memel Wappen.jpg

Wappen

Die Ursprünge des Wappens in Gold auf rotem Grund lassen sich bis auf Siegel aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts nachweisen. Das alte Wappen von Memel wurde von der Stadt Klaipėda übernommen und zeigt in der Mitte den zinnenbewehrten Burgturm der Memelburg (von der Wallanlage geschützt), an beiden Seiten von hölzernen Baken flankiert (Bake in Bommelsvitte und "Galgenbake" in Schmelz). Das stabile Ruderboot deutet auf die Lage der Memelburg am Kurischen Haff und stellt die Fähre zur Kurischen Nehrung dar. Die vier Sterne weisen auf eine Zeit, als der Seemann noch ohne Kompass navigieren musste. Die heutige litauische Stadtflagge verwendet die Farben des Memellandes auf einer vertikal geteilten Flagge. In der Mitte ruht das Stadtwappen. [9]


Politische Einteilung

  • 1. April 1918 Eingemeindung der Gemeinde Bommelsvitte in die Stadtgemeinde Memel[11]
  • 1. April 1918" Eingemeindung der Gemeinde Janischken in die Stadtgemeinde Memel[12]


Kirchliche Einteilung / Zugehörigkeit

Die Johanniskirche zu Memel
von der Marktstraße aus gesehen.

Bei der Gründung der Stadt 1253 wurde der Bau von drei Kirchen durch Bischof Heinrich von Kurland ins Auge gefasst: St. Marien sollte Burgkapelle sein, St. Johannis Stadtkirche werden und St. Nikolaus dem Gottesdienst der Landbevölkerung bestimmt seit. St. Marien verschwand mit dem Eingehen der Burg.

Evangelische Kirchen

Durch Klicken auf die Kirchen gelangen sie zu den Seiten, auf denen der Bestand an Kirchenbüchern sichtbar wird:

  • Marienkirche, älteste Memeler Kirche.
  • St.Johannis, eine der ältesten Kirchen Memels für die deutsch sprechende Memeler Stadtbevölkerung (Stadtkirche) und für die deutsch sprechende Landbevölkerung. Seit 1858 aber wurde sie ohne Sprachzuordnung für alle zuständig, die in der Stadt Memel wohnten
  • St. Nikolai, eine der ältesten Kirchen Memels für die prußisch und kurisch sprechende Landbevölkerung (Landkirche).
  • Jakobuskirche, Nachfolgerin der alten Landkirche St. Nikolai, für die baltische Sprachen sprechende Memeler Landbevölkerung. [16]
  • Reformierte Kirche, hier gehörte auch später die Gemeinde der Englischen Kirche zu.
  • Parochie Vitte, nur kurze Zeit im Norden von Memel bestehend.
  • Englische Kirche (English Church)
  • Baptistengemeinde
  • Christliche Gemeinde [17]

Kirchenbücher

  • Siehe oben unter den Links zu den Kirchen

Katholische Kirche

Katholische Kirche in der Töpferstraße in Memel

Die katholische Gemeinde in Memel wurde 1782 für die eingewanderte žemaitische Bevölkerung gegründet.
In den Jahren 1863-1865 wurde in der Töpferstraße eine steinerne Kirche an Stelle einer hölzernen Kapelle nach den Plänen von Baurat Meyer im gotischen Stil als dreischiffige gewlbte Hallenkirche erbaut. Der neue Turm hatte eine Höhe von rund 50 Metern.

Die in der Nachkriegszeit errichtete katholische Pfarrkirche Maria Frieden, welche zu Sowjetzeiten als Theater diente, ist heute ein stark besuchtes Gotteshaus mit einer großen Gemeinde. Die 1991 errichtete katholische Kirche „Josef der Arbeiter“ befindet sich im Süden der Stadt.

Die katholischen Kirchen der Stadt Memel gehören heute zum Dekanat Klaipėda des Bistums Telšiai.

Kirchenbücher

Die Kirchenbücher der kath. Kirche sind verschollen.

Friedhöfe

Städtischer Friedhof

QS icon i freesans blue.svg Der Städtische Friedhof von Memel findet sich auf einer eigenen Seite.

Kriegsgräberfriedhof

QS icon i freesans blue.svg Der Soldatenfriedhof von Memel findet sich auf einer eigenen Seite.


Jüdische Gemeinde in Memel

Als das Memelland im Februar 1939 an das Deutsche Reich zurückgegeben wurde, mussten die Juden aus der Stadt Memel flüchten. Wohlhabende Familien versuchten vom Hafen nach Übersee zu entkommen. Sehr viele Juden glaubten, sich durch Flucht nach Litauen retten zu können. Das Foto unten links zeigt jüdische Familien auf der Landstraße nach Garsden (lit. Gargzdai), das kurz hinter der Grenze liegt. Dort waren sie jedoch nicht in Sicherheit, denn die litauische Kleinstadt war Schauplatz der ersten Massenerschießung von Juden nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion im Juni 1941. Heute erinnern in Garsden mehrere Gedenksteine an die Opfer (Foto unten, in der Mitte).

Die alte Aussegnungshalle auf dem jüdischen Friedhof in Memel gibt es nicht mehr. Dort steht heute ein schlichter einstöckiger Bau, der als Begegnungsstätte und Versammlungsort für die nach Memel zurückgekehrten Juden dient (Foto unten rechts).

Flüchtende Juden auf der Landstraße nach Garsden, 1939
Gedenkstein in Garsden
Das jüdische Gemeindezentrum in Memel


Synagogen

Davix.jpg

Aus einem Vortrag von Ruth Leiserowitz:

1835 wurden auf Initiative der Kaufleute Mordechai Wasbutzky und Meir Lifschitz die sogenannte "polnische Schul", also eine Synagoge und dazu ein Tauchbad errichtet. Diese Einrichtungen waren vor allem für die russischen Kaufleute bestimmt, die nur einen Teil des Jahres in Memel weilten. Dieses Gotteshaus befand sich in der Wallstraße, wo der Kaufmann Wasbutzky einen Speicher besaß, den er für diese religiösen Zwecke herrichten ließ. Die litauischen Juden errichteten auf dem Grundstück des christlichen Kaufmanns Klingenberg in der Baderstraße ein Lehrhaus, das auch als Bethaus diente. Bald wurde es zu klein und man fand in der gleichen Straße, auf dem Grundstück gegenüber einen geeigneten Bauplatz. 1875 wurde das neue Bethaus, der sogenannte "Beth-Midrash" eingeweiht. Die deutschen Juden hatten ihr eigenes Betlokal. Nach dem Brand von 1854 befand es sich in dem Haus Bäckerstraße 11/12, das dem Kaufmann Meyer Levy gehörte. 1886 kam der Bau einer deutschen Synagoge in der Kehrwiederstraße zustande. Trotzdem reichte an hohen Feiertagen der Platz in den drei jüdischen Gotteshäusern nicht aus und es mussten weitere Räumlichkeiten gemietet werden.[18]

Weitere interessante Informationen zu den Synagogen Memels sind auch hier zu finden: Damals - Memel >>> Klaipeda - heute[19]

Johannes Sembritzki schreibt in seinem Buch "Memel im neunzehnten Jahrhundert (Der "Geschichte Memels" zweiter Theil)" 1902:

Memel Menora.jpg

Die Juden, deren Anzahl 1842 nur 69, 1855 schon 289 betrug, vermehrten sich durch Zuwanderung aus den russischen Grenzdistricten sehr schnell; 1867 waren 887, 1875, also nach nur 20 Jahren, 1040 und 1880 sogar schon 1214 in Memel. Durch die Ausweisungen der achtziger Jahre verminderte sich diese Zahl wieder bis auf 861 in 1890, war dann 1895 wieder auf 936 gestiegen, ist aber 1900 auf 899 heruntergegangen.

Ihr ältester Gemeindebesitz ist ihr Friedhof; auch die sogenannte polnische Synagoge in der Hinteren Wallstrasse 2 und das Dampfbad Schlächterstrasse 4 bestehen schon sehr lange und werden schon zu Anfange der 40er Jahre erwähnt. Nachdem auf Anordnung der Regierung die gesamte Memeler Judenschaft sich zu einer Synagogengemeinde zusammengethan, deren Statut wie dasjenige der Beerdigungs-Zunft (Chewra-Kadischa) am 9. Mai 1862 bestätigt wurde, wurde am 9. August 1874 der Grundstein zum "Lehrhaus" (Beth-Hamidrasch), dem Gotteshause für die russisch-lithauischen Juden, gelegt und dasselbe im September 1875 geweiht, 1886 aber auf dem angekauften Grundstücke Kehrwiederstr. 3 die deutsche Synagoge, welche solange in Miethsräumen untergebracht war, erbaut. Hinzugekauft wurde dann am 1.Juli 1898 für 24.000 Mk. das anstossende ehemalige Altstädtische Schulgebäude, wozu die Baronin von Hirsch-Gereuth zu Paris 20.000 Mk. spendete, und es besitzt nun die Gemeinde "einen Grundstückscomplex von solcher Grösse und Güte, wie sich dessen nur eine kleine Anzahl grösserer Gemeinden rühmen kann" (Dr. Rülf).

Innenansicht Beth-hamidrasch
(Baderstraße)
Armeerabbiner Dr. Emanuel Carlebach (rechts)
Brennende Synagoge Mai 1939
(Baderstraße [20])


Die Cultusbeamten der deutschen Synagoge waren (Stand 1902):

  • Lehrer und Prediger P. Stadthagen, schon 1858 hier Bäckerstr. 11/12 (wo damals das Betlocal der deutschen Juden war) wohnhaft, gestorben 1865
  • Rabbiner Dr. Isaac Rülf, vom 1. December 1865 bis 1. April 1898 langjähriger Redakteur des "Memeler Dampfboot" sowie Verfasser mehrerer philosophischer Schriften u. a. [1]
  • seitdem Herr Rabbiner Dr. Emanuel Carlebach.


Adressbuch 1931


Synagogengemeinde Memel

  • Rabbiner Dr. L. Lazarus,
  • Rabbiner J. Rabinowitz,
  • Kantor u. Lehrer: Joseph Kahn.
  • Vorstand:

W. Nafthal, Bernhard Scheinhaus, Jacob Jawschitz, Dr. H. Jacobsohn, Joseph Schulmann
Repräsentanten:
Leon Scheinhaus, Dr. Kallenbach, W. Ehmann, Isaak Jawschitz, Moses Friedmann, A. Hannemann, S. Maisels, H. Markuschewitz, A. Rosenthal, Ing. Rubin, S. Rudeitzky, A. Stoch, Jakob Werblowsky.

Jüdischer Friedhof

Die erste religiöse Einrichtung, die für die Memeler Juden errichtet wurde, war der Friedhof, auf dem 1823 die erste Bestattung ausgerichtet wurde.[21]

Der Friedhof stellt einen Ort der Erinnerung in Europa dar. Siehe hierzu: [2]

Lage

Jüdischer Friedhof in Memel (zum Vergrößern mehrmals auf die Karte klicken) im Messtischblatt 0292 Memel (1910-1940)
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
Jüdischer Friedhof in Memel auf einem Stadtplan von M. Gelzinus, 1930


Fotos

Die Kapelle des Jüdischen Friedhofs in Memel
mit der Inschrift: "Bet Olam" (Haus der Ewigkeit).
Eine Aufnahme aus der Vorkriegszeit.
Die Kapelle wurde 1945 durch die Sowjets zerstört.
Der heutige Eingang zum jüd. Friedhof in Memel, 2009


Mehr Fotos vom jüdischen Friedhof

QS icon i freesans blue.svg Weitere Fotos vom Jüdischen Friedhof in Memel finden Sie hier auf einer eigenen Seite:


Standesamt

Das Magistratsgebäude in Memel
Deutsche Zeitung in Memel, erste Ausgabe, Nov. 1989

Zugehörige Ortschaften

Zum Standesamt Memel gehörten 1907 folgende Ortschaften:

Standesamtsregister

Die Standesamtsregister von Memel sind unvollständig erhalten im Litauischen Historischen Staatsarchiv in Wilna. Verfilmungen sind auch bei den "Mormonen" vorhanden: Standesamtsunterlagen Memel

  • Geburten 1875-1895, 1897-1902, 1904-1906, 1908-1909, 1911-1915
  • Heiraten 1874, 1877-1889, 1892-1895, 1897-1898, 1900-1909, 1911-1914, 1916-1917, 1919-1943
  • Sterbefälle 1874-1889, 1891-1906, 1909, 1911-1913, 1915

Hierbei ist nicht sicher, ob die einzelnen Jahrgänge vollständig oder nur teilweise erhalten sind !

Die Heiratsregister 1918-1943, Aufgebote (Užsakai records) 1912-1930 (oft mit Geburts-, Sterbeurkunden und Scheidungsurteilen), Geburtsregister ab 1916, und die Sterberegister ab 1921 (alle mit Lücken) sind nicht verfilmt, aber im Litauischen Historischen Staatsarchiv vorhanden.

Bewohner

Einwohner

Einwohnerzahlen der Stadt Memel
1782 1823 1837 1861 1890 1897 1905 1912 1925 1931
5.500 5.300 9.000 17.500 19.282 20.100 20.700 23.500 35.845 37.142
1938 1945 1950 1959 1967 1970 1978 1979 1985 1989
47.189 3.600 48.500 89.500 131.600 140.342 175.200 176.648 195.000 202.929
1992 1999 2001 2006 2007 2008 2009 2010 2011 -
207.100 203.300 192.954 187.316 185.936 184.657 183.433 182.752 177.823 [22]


Persönlichkeiten

Memel Briefmarken.JPG
Stadtplan von Memel, 1923

QS icon i freesans blue.svg Die Persönlichkeiten von Memel auf einer eigenen Seite

Geschichte

QS icon i freesans blue.svg Die Geschichte von Memel auf einer eigenen Seite

Hafen

QS icon i freesans blue.svg Der Hafen von Memel auf einer eigenen Seite

Straßen

QS icon i freesans blue.svg Die Straßen in Memel auf einer eigenen Seite

Adressbücher

QS icon i freesans blue.svg Adreßbücher von Memel

Schulen

QS icon i freesans blue.svg Eine Darstellung der Schulen in Memel finden Sie auf einer eigenen Seite.


Handel und Gewerbe

Memel Kaufleute.jpg

Bankbetriebe

Bank der Ostpr. Landschaft
Credit- und Spar-Verein
Deutsche Bank A.-G.
Dresdner Bank
Kreissparkasse
Landesbank der Provinz Ostpreußen
Raiffeisenbank
Sparkasse der Stadt Memel
Volksbank Memel

Fotostudios

Bibliographie

Genealogische Bibliographie

  • BLODE, Kurt u. Walter (Bearbeiter): Geschichte des Luisen-Gymnasiums Memel, 1978. (96 S. + Anhang. Mit Lehrer- und Schülerlisten)
  • JAHN/SCHREIBER (Herausgeber): Die Selbstverwaltung der Kaufmannschaft in Memel: Von ihren Anfängen bis zur Gegenwart, Memel 1929. (144 S. / Nachdruck vom VFFOW, Hamburg 1970; Mit Namenslisten der Mitglieder)

Historische Bibliographie

  • SEMBRITZKI, Johannes: Geschichte der Königlich Preussischen See- und Handelsstadt Memel, Memel 1926². (381 S.)
  • SEMBRITZKI, Johannes: Memel im neunzehnten Jahrhundert - Festschrift zum 600jährigen Jubiläum der Stadt Memel; Verlag F.W. Siebert, 1902 Digitalisat im Internet Archive


Verschiedenes

Memeler Dampfboot vom 05.02.1873

Memel. Das Tragen und Fortschaffen von umfangreichen Lasten auf den Bürgersteigen und Trottoirs gibt noch zu vielen Beschwerden Veranlassung. So begegnet man nur zu oft auf den frequentesten Passagen Schubkarren, Handwagen, Wasser-und Tafelbierträgern usw., obschon durch die wiederholt republicirte Local-Polizei-Verordnung vom 18.Februar 1856, welche dahin lautet: „Das Fahren mit Handwagen und Handschlitten, sowie das Tragen von Lasten und sonstigen Gegenständen von größerem Umfange, namentlich von Holz und von Wassertrachten auf den Bürgersteigen und innerhalb der Lindenallee ist verboten“, solches rücksichtslose Verfahren unter Strafe gestellt worden. Wie uns bekannt geworden, sind die Polizei-Beamten in dieser Beziehung stets sehr aufmerksam gewesen und sollen auch in letzter Zeit namentlich gegen Frauen, welche umfangreiche Lasten von Matten und Wassertrachten, gegen Männer, welche Mulden oder Handwagen voll Fleisch längs den Bürgersteigen transportirt haben, Strafverfügungen ergangen sein. Die Beamten können aber nicht überall sein und jede Contravention selbst sehen, weil grade in dieser Beziehung noch gar zu viel vom Publikum gesündigt wird. Besonders gefahrbringend bei trocknem Frostwetter ist das Wassertragen längs den Trottoirs, weil dabei das Ueberfließen des Wassers unvermeidlich ist, das gefroren, eine Glätte erzeugt, durch die schon Mancher zu Fall und erheblichen Beschädigungen gekommen ist. Auch das Ausgießen des Wassers in die Rinnsteine geschieht nicht mit der nöthigen Vorsicht, um die Erzeugung von Eis und glatten Stellen auf den Bürgersteigen zu verhindern. Wir wünschen, daß das Publikum selbst sich von der besondern Zweckmäßigkeit der betreffenden Polizei-Verordnung – jedoch ohne erst durch Schaden klug zu werden – überzeuge und dieselbe auch gewissenhaft beachten möge.

Memeler Dampfboot vom 26.02.1873

Nachdem über das Resultat der Volkszählung vom 1. December 1871 Seitens des statistischen Bureaus den einzelnen Kreisen Mittheilung zugegangen, können wir in Betreff der Stadtgemeinde Memel das Ergebnis dahin erörtern: Er sind gezählt: Wohnplätze 6, Wohngebäude 1147, einzelne Haushaltungen 331, Familien 3958, ortsanwesende Bevölkerung 8645 männliche, 10.363 weibliche, Ortsabwesende 1297 = 20.305, ortsgebürtig 10.401, Preußen 18.329, Nichtpreußen 530. Nach der Religion: Evangelische 16.701, Katholiken 923, sonstige Christen 320, Juden 1040, Bekenner anderer Religionen 20. Nach Alter und Schulbildung: Personen unter 10 Jahre 3934, über 10 Jahre alt können lesen und schreiben 12.840, Schulbildung nicht angegeben 295, Analphabeten 1939. Persönliche Gebrechen Einzelner: Blinde 29, Taubstumme 21, Blöd-und Irrsinnige 24.

- Für die Statistik der Schiffbrüche im Jahre 1872 ergiebt sich folgendes traurige Resultat: Von Segelschiffen gingen im ganzen 2682 zu Grunde; davon kommen 1310 auf England, 239 auf Frankreich, 222 auf Deutschland, 211 auf Amerika, 194 auf Norwegen, 103 auf Holland, 78 auf Italien, 71 auf Schweden, 56 auf Dänemark, 44 auf Griechenland, 42 auf Rußland, 33 auf Spanien, 19 auf Österreich, 18 auf Portugal usw. Von Dampfschiffen gingen 244 zu Grunde; davon kommen 142 auf England, 56 auf Amerika, 11 auf Spanien, 8 auf Deutschland, 6 auf Frankreich, 4 auf Brasilien, 3 auf Holland, 3 auf Norwegen, 2 auf Rußland, 2 auf Belgien, 2 auf Schweden, 1 auf Portugal usw.


Memeler Dampfboot vom 28.03.1873

Memel. Es hat sich hier am Orte ein Kriegerverein gebildet und ein ausführliches Statut entworfen. Zweck des Vereins ist: „Das Band der Kameradschaft im Zivilstande zu erhalten und zu befestigen, die irdische Hülle verstorbener Mitglieder mit den vom Verein ausgehenden Ehren zur Gruft zu bestatten, den Hinterbliebenen zu einem anständigen Leichbegängnisse im Falle der Dürftigkeit Beihilfe zu leisten , und soweit es die Verhältnisse gestatten zum geselligen Vergnügen der Mitglieder beizutragen.“ Jeder unbescholtene Mann, welcher dem Heere oder der Flotte angehört hat, kann Mitglied werden und zahlt als Eintrittsgeld 15 Sgr. und einen monatlichen Beitrag von 5 Sgr. Versammlungen des Vereins zum Zwecke des geselligen Vergnügens finden einmal im Monat statt.


Memeler Dampfboot vom 20.02.1930

Inbetriebnahme einer Reismühle in Memel

Im Beisein zahlreicher geladener Gäste, darunter Vertreter der Zentralregierung, des Landesdirektoriums, der Stadtverwaltung Memel und der Presse fand gestern mittag die Inbetriebnahme der neueingerichteten ersten Reismühle in Memel statt. Ein für unsere Gegend neuartiger und für die Wirtschaft Litauens wichtiger Betrieb ist mit der Errichtung dieser Reismühle in Gang gekommen. Bei einer normalen Getreideernte verbraucht Litauen ( einschließlich des Memelgebiets ) etwa 2500 Tonnen Reis im Jahre. Diese Menge kann mit Leichtigkeit in der Reismühle bearbeitet werden. Die Anlage ist in dem großen Speicher Süderhuf 1a untergebracht. Die zahlreichen Maschinen und Apparate, die zur Bearbeitung von Reis erforderlich sind, lieferte eine Hamburger Firma, der auch die gesamte technische Einrichtung übertragen wurde. Die außer den Maschinen notwendigen Einrichtungen, wie Elevatorschächte aus Holz und Kästen verschiedener Art, Blechrohrleitungen usw. wurden von hiesigen Handwerkern angefertigt. Die Einrichtung der Fabrik wurde in der verhältnismäßig kurzen Zeit von 10 Wochen vollendet.

In der neueingerichteten Fabrik wird ausschließlich indischer Reis verarbeitet. Das Ausdreschen der geernteten Reispflanzen erfolgt im Ursprungsland durch Ochsen, die auf den Garben herumtrampeln und die Reiskörner, die „Paddy“ genannt werden, vom Halm trennen. Dieser Paddy ist von einer rauhhaarigen Spelzenhülse umgeben, die keinen Nährwert hat. Um Fracht zu sparen, werden die Reiskörner bereits in Indien enthülst. In der Mühle wird der Rohreis gereinigt, d.h. geschliffen und poliert. Diese Bearbeitung ist notwendig, um die Reiskörner von einer schmutzigen und leicht ranzig werdenden Haut zu befreien. Zunächst wird der Reis, wenn er die Reinigungsmaschinen passiert hat, auf den „Schleifgang“ geleitet, den der Reis je nach dem Grad der gewünschten Bearbeitung mehrmals zu passieren hat. Es ist dies ein konusförmiger Mühlstein, der das schmutziggraue, zum Teil dunkelrote, obere Häutchen des Reiskorns mit der leicht ranzig werdenden Fettschicht soweit abschleift, daß die gewünschte weiße Farbe und die Reinheit und damit Haltbarkeit des Korns erzielt ist. Durch den Schälprozeß entsteht Vollreis, Bruchreis und als Abfall Reisfuttermehl. Nach dem Schälen passiert das Gemenge von Vollreis und Bruchreis den mit einem weichen Schaffell bespannten Polierkegel, wo die dem Reis vom Schleifgang her noch lose anhaftenden Futtermehlstäubchen abgebürstet werden. Das Korn selbst wird durch das Polieren nicht mehr angegriffen. Zuletzt wird der Vollreis vom Bruchreis ausgesiebt und ist dann versandfertig. Während der ungeschliffene oder unpolierte Reis infolge seines Fettgehalts leicht ranzig wird und dem Verderben ausgesetzt ist, ist der weiße, polierte Reis im allgemeinen für den heimischen Bedarf genügend gereinigt und haltbar. Soll der Reis unbegrenzt haltbar sein, so wird er in einer großen Glasiertrommel mit einer dünnen, leichtglänzenden Stärkezuckersirupschicht überzogen und dann als glasierter Reis bezeichnet. Der glasierte Reis ist blank und fühlt sich glatt an, im Gegensatz zu dem nur polierten, welcher stumpf ist.

Die technische Einrichtung der Reismühle stellt das Neueste dar, was es auf diesem Gebiete gibt. Die einzelnen Arbeitsvorgänge erfolgen automatisch, so daß für die menschliche Tätigkeit hauptsächlich nur die Ueberwachung der zum Teil komplizierten Maschinen, die Zuführung des Rohmaterials und das Abfüllen und die Lagerung des fertigen Reises übrigbleibt.

Memeler Dampfboot vom 08.04.1930

Der erste Tonfilm in Memel

Wir werden gebeten, auch an dieser Stelle darauf hinzuweisen, daß augenblicklich im „ C a p i t o l“ – L i c h t s p i e l h a u s (Liebauer Straße) zum erstem Mal ein Tonfilm in Memel vorgeführt wird. Er hat den Titel „Dich hab´ ich geliebt“. In diesem Zusammenhang (und weil nun Memel des öfteren Tonfilme zu sehen und zu hören bekommen wird) bringen wir in der Beilage der heutigen Nummer A r t i k e l, in denen die Entstehung eines Tonfilms dargestellt wird.

Memeler Dampfboot vom 26.03.1930

Der erste Leuchtturm in Memel

Im Jahre 1796 erhielt der Geheime Kriegsrat Lilienthal den Auftrag, in Memel einen Leuchtturm zu bauen, der im Laufe des Sommers vollendet und am 1.September des Jahres in Betrieb genommen wurde. Der Turm stand 500 Schritt vom Strande (wo?) entfernt auf einem 30 Fuß hohen Hügel und war 73 Fuß hoch. Die Erleuchtung geschah durch vier kleinere und fünf große parabolische Hohlspiegel, vor denen sich ebensoviele Lampen befanden. Das Licht war in allen Kompaßrichtungen von Süden bis Nordosten auf etwa drei Meilen Entfernung auf der See zu sehen. Schon einen Monat nach seiner Inbetriebsetzung rettete dieser erste Memeler Leuchtturm ein dänisches Schiff aus schwerer Sturmnot, das, fast manövrierunfähig geworden, von den Wellen ohne den neuen leuchtenden Wegweiser gegen die Süderspitze getrieben worden wäre. H.


Kulturelles

Theater

Theater Memel
Innenraum des Theaters
Postkarte um 1900
Städisches Orchester Memel um 1900


Dichtung

Ännchen-von-Tharau-Denkmal vor dem Stadttheater von Memel 2008. Mit Simon-Dach-Gedenkmedaille

Simon Dach, dem auch das Gedicht Ännchen von Tharau zugeschrieben wird,
besingt 1655 seine Vaterstadt Memel:

Seht, diesen Weg bin oftmals ich
Das Schloß hinauf gegangen,
Woselbst mein frommer Vater mich
Mit aller Lieb' empfangen.

Mich auf dem Wall umhergeführt,
Dort, sprach er, schau doch, Lieber,
Ward vormals keine See gespürt,
Der Sandberg ging vorüber.

Jetzt kannst du sie und Segel sehn
In ihren Wellen fahren;
Dies ist bei meiner Zeit geschehn
Nur inner 30 Jahren. —

Und so ist aller Ding ein Ziel.
Hier, hätt' ich dann gesprochen,
Ward jährlich um das Fastnachtsspiel
Geritten und gestochen.

Viel Gärten sind zu jener Zeit
Hier, dünket mich, gewesen;
Mars hat dies alles für den Streit
Sich nun zum Wall erlesen.

Wie dort auch, wo die Pfarrgebäu
Und Schule damals stunden;
Jetzt, seht ihr, wird nur Wüstenei
Und Erde da gefunden.

Die Meinen wohnten letztlich dort,
Wie hat es sich verkehret.
Das Feuer, seh' ich, hat den Ort
Bis auf den Grund verzehret.

G'nug, wo mein Reim das Glück nur hat
Und wird nach mir gelesen,
Daß dennoch meine Vaterstadt
Mein Memel ist gewesen.

Sport

Fußballmannschaft Memel 1937



Memeler Dampfboot vom 07.06.1931

Gründung eines Segelflieger-Vereins in Memel

Der seit längerer Zeit bestehende Wunsch hiesiger interessierter Kreise, eine Möglichkeit zu schaffen, den in anderen Ländern bereits weit verbreiteten und mit großen Erfolgen betriebenen Segelflugsport auch hier ausüben zu können und weitesten Kreisen zugänglich zu machen, wird nun voraussichtlich in absehbarer Zeit in Erfüllung gehen. Zu diesem Zweck haben sich einige hiesige Herren, unter denen sich auch einige mit fliegerischen Kenntnissen befinden und die entschlossen sind, sich mit aller Energie für den schönen Sport einzusetzen, zusammengetan und den Segelflieger-Verein Memel mit dem Sitz in Memel ins Leben gerufen.

Der Verein will unter Ausschluss jeder politischen und gewerblichen Betätigung auf gemeinnütziger Grundlage unter Heranziehung der Jugend für die Luftfahrt werben und jeglichen Luftsport pflegen (§2 der Satzungen). Die Eintragung in das Vereinsregister wird in Kürze erfolgen. Der Verein rechnet auf die Unterstützung und Mitarbeit aller Bevölkerungskreise, um so bald als möglich mit dem praktischen Flugbetrieb beginnen zu können. Es ist geplant, die Gleit-, Segel- und Modellfliegerei auszuüben; mit der letzteren wird sich vorzugsweise die Jugend zu befassen haben. Modellwettbewerbe sind vorgesehen.

In der näheren Umgebung Memels befinden sich für die Ausübung des motorlosen Fluges gut geeignete Geländeabschnitte. Es wird dafür Sorge getragen werden, dass zunächst einige zuverlässige Herren als Lehrpersonal in Deutschland ausgebildet werden, die sich dann nach Ablegung der erforderlichen Prüfungen der Ausbildung der aktiven Mitglieder des hiesigen Vereins widmen können. Über den Ankauf eines Schulflugzeugs (eines Gleiters) schweben bereits Verhandlungen; die weiter erforderlichen Maschinen sollen von den Mitgliedern des Vereins in deren Freizeit unter sachgemäßer Leitung nach den neuesten Konstruktionsplänen selbst gebaut werden. Der Selbstbau wird von den meisten Vereinen geübt, da ein fertig bezogenes Segelflugzeug etwa 2400 Lit, ein solches in eigener Werkstatt hergestelltes nur 700 Lit kostet. Wie man sieht, sind auch dann die Kosten nicht gering, und es muss daher eine möglichst große Mitgliederzahl angestrebt werden. Die Beiträge sind, um auch den minder bemittelten Kreisen diesen herrlichen Sport zu erschließen, sehr niedrig festgelegt. Interessenten erhalten nähere Auskunft bei dem einstweiligen Vorsitzenden des Vereins Libauer Platz Nr. 4, 2 Treppen links, werktäglich von 12-13 Uhr und von 18-20 Uhr. Daselbst können auch die Satzungen eingesehen werden.


Memeler Dampfboot vom 19.01.1933

Erste interne Regatta des Kurischen Eisyacht-Club

Der Kurische Eisyacht-Club beabsichtigt, wie bereits kurz gemeldet, am nächsten Sonntag seine ersten diesjährigen Wettfahrten auszusegeln. Nach den Ergebnissen der Trimmfahrten am vergangenen Sonntag zu urteilen, werden die Kämpfe diesmal besonders ausgeglichen und spannend verlaufen.

Es werden insgesamt vier Regatten gefahren, von denen drei um wertvolle Wanderpreise und eine um einen Ehrenpreis des Klubs gehen. Die Eisverhältnisse sind zurzeit als ideal zu bezeichnen. Die Trimmfahrten haben sehr schnelle Zeiten ergeben, so dass es sich dieses Mal tatsächlich „nur um Sekunden“ handeln dürfte.

Gemeldet sind für die 20-qm-Klasse vier Yachten, „Eskimo“, „Nordost“, „Peer Gynt“ und „Windspiel“, für die 15-qm-Klasse „Ahoi“, „Nixe“ und „Windikus“. „Nordost“ und „Windspiel“ sind alte Rivalen, die in „Peer Gynt“, einem Neubau dieses Jahres, auf einen ebenbürtigen Gegner treffen, da dieser Schlitten die modernsten Abmessungen, Kufen und eine Auto-Steuerung hat. Der Klubschlitten „Eskimo“ hat in diesem Jahre gleichfalls sehr bemerkenswerte Zeiten gefahren. Der Ausgang dieser Regatten ist jedenfalls völlig ungewiss. In der 15-qm-Klasse scheint dem Favoriten „Windikus“ in dem Klubschlitten „Ahoi“ ebenfalls ein ernsthafter Gegner entstanden zu sein, da die Takelage dieses Schlittens verbessert worden ist.

Das Komitee des Klubs hat dafür gesorgt, dass ab 10 Uhr vormittags Autos bzw. Omnibusse von der Endstation der elektrischen Straßenbahn in Schmelz bis zum Klubgebäude an der ersten Kanalbrücke verkehren.

Nach den Regatten werden sämtliche Jachten Passagierfahrten mit Interessenten des Eissegelsports und Gästen des Klubs unternehmen. Selbstverständlich ist im Klubhause eine Kantine vorhanden, die für das leibliche Wohl der Zuschauer sorgen wird.

Es ist zu hoffen, dass in den nächsten Tagen kein Witterungsumschlag eintritt und nicht zu starke Schneefälle die Abwicklung der Regatten erschweren, so dass wir nach langer Zeit wieder einmal die Gelegenheit haben werden, diesen interessanten Sport zu bewundern.


Memeler Dampfboot vom 09.02.1933

Von den Kegelmeisterschaften

Von der B-Klasse kegelte in den letzten Kämpfen „Frisch-auf“ gegen „Frei weg II“ und „Vivat“ gegen „Löwenschütz“. Die erstere Begegnung konnte „Frisch-auf“ mit einer Differenz von 48 Holz für sich erfolgreich gestalten, während „Löwenschütz“ von „Vivat“ mit einem Unterschied von 93 Holz sicher geschlagen wurde. Die Resultate: 1. „Frisch-auf“, Lippka 1454, Paul Sabrautzki 1431, Schmidtke 1406, Franz Sabrautzki 1399 und Rosenberg 1333 = 7023 Holz 2. „Freiweg II“ mit zusammen 6975 Holz. 1. „Vivat“, Loos 1458, Dr. Urban 1439, Arius 1438, Krause 1397 und Gottschalk 1395, insgesamt 7127 Holz. 2. „Löwenschütz“ mit zusammen 7034 Holz.

In der A-Klasse hatte am Sonnabend „Alt-Memel“ gegen „Kanone“, sowie „Gut Holz“ gegen „Fortuna“ anzutreten. Obwohl sich „Alt Memel“ in diesem Kampf von einer recht guten Seite zeigte, musste die Mannschaft ihrem Gegner, der 67 Holz mehr herausholte, doch die Punkte überlassen. „Fortuna“ trat mit zwei Ersatzleuten an, aber trotzdem gelang es „Gut Holz“ wider Erwarten nicht, von diesem offensichtlichen Vorteil entsprechend Gebrauch zu machen, weil auch in seiner Mannschaft zwei Mann unter der sonst gezeigten Form kegelten. „Fortuna“ erzielte dadurch 46 Holz mehr als der Gegner und gewann somit auch diesen Kampf. Die Ergebnisse: 1. „Kanone“, Mallwitz 1493, Würschmidt 1489, Auge 1459, Kiaulehn 1449 und Bollmann 1444, zusammen 7334 Holz. 2. „Alt Memel“, mit insgesamt 7267 Holz. 1. „Fortuna“, Gajewski 1479, G. Gwildies 1460, Plotzki 1451, Kleidt 1443 und Rosteck 1433, insgesamt 7275 Holz. 2. „Gut Holz“ mit zusammen 7229 Holz.

Von den 23 gemeldeten Teilnehmern an den Einzelkämpfen der Gesellschaftskegler konnten sich in dem ersten Lauf über 100 Kugeln mit Bahnwechsel die nachstehenden 12 für die Spitzengruppe platzieren: Kleidt 724, Tillot 718, Holzhauer 717, Schmidtke 709, Höpfner 696, Kers 692, Horn 684, Behrendt 675, Saß 674, Rasch 665, Kuvo 649 und Wald mit 646 Holz.

Kurioses

Weißwal in Memel

Am 25. Februar 1908 wurde von den Fischern Joh. Lorenz, Heinr. Lorenz, Karl Lorenz, Rob. Gewildis und Bauaufseher Liesch aus Memel und Süderspitze im Memeler Tief ein Weißwal gefangen. Das Tier hatte eine Länge von 4,12 m, einen Körperumfang von 2,80 m und ein Gewicht von zirka 20 Zentnern.

Memeler Dampfboot vom 09.06.1931

Briefe an das „Memeler Dampfboot“

„Memel, die staubreichste Stadt Mitteleuropas“ Die meisten Autos überschreiten die Höchstgeschwindigkeit von 30 bzw. 15 Kilometern

Die vom Direktorium des Memelgebiets laut Zeitungsbericht im „Memeler Dampfboot“ vom 30. Mai in Aussicht gestellten Maßnahmen, um die an mehreren Häusern der Stadt durch den Lastkraftwagenverkehr verursachten Schäden fernerhin auszuschalten, haben gewiss viele Bürger der Stadt freudig zur Kenntnis genommen. Sie haben sich aber auch gesagt, dass damit allen Übelständen, die der Kraftwagenverkehr, wie er sich heute in den Straßen der Stadt abwickelt und sich bis ins Unerträgliche gesteigert hat, noch lange nicht abgeholfen werden wird. Außer den alten, schwach fundierten Häusern, die Risse bekommen, gibt es auch Menschen, deren Lunge, Kehlkopf und Augen durch den Staub gesundheitlich benachteiligt werden, der durch die Überschreitung der behördlicherseits zugelassenen höchsten Fahrgeschwindigkeit von 15 Kilometern je Stunde für Lastautomobile und 30 Kilometern je Stunde für Personenautomobile in viel größerem Maße aufgewirbelt wird, als es sonst der Fall sein würde. Und es ist mehr als zweifelhaft, ob es für die Kinder, die im Kinderwagen auf den Bürgersteigen in die frische Luft geführt werden, unter den heutigen Verhältnissen eine Erholung bedeutet. Aber auch die Erwachsenen können sich heute vor Staub nicht mehr retten, auch wenn sie Nebenstraßen einschlagen, denn auch diese werden von Automobilen aller Art heimgesucht. Von den Kotspritzern, die ihre Spuren sogar an den Häusern zurücklassen, wollen wir ganz schweigen. Nun gibt es allerdings auch Menschen, die gegen Staubbelästigungen gar keinen Abscheu empfinden, wie man das manchmal beobachten kann, wenn ein Straßenkehrer den Straßendamm gegen den Wind mit dem Besen kehrt oder der Bürgersteig bei Glatteis gegen den Wind mit Asche bestreut, so dass der Aschenstaub gegen seine Kleider weht. Es gibt auch andere, die sich nicht die Mühe nehmen, dem Staub, den die Automobile aufwirbeln, dadurch aus dem Wege zu gehen, dass sie bei Seitenwind die Seite der Straße wählen, die im Überwind liegt. Aber soll man deshalb auf die gegen Staub empfindlichen Menschen keine Rücksicht nehmen und letztere nur den Hausbesitzern mit ihren alten Häusern angedeihen lassen, weil hier die empfindlichste Stelle des Menschen, der Geldbeutel berührt wird? So berechtigt die Forderung zum Schutz der Gebäude ist, so berechtigt sind die Klagen über die übermäßige Staubentwicklung durch zu schnelles Fahren der Automobile. Und diese Staubplage wird immer größer, denn der Autoverkehr nimmt immer mehr zu und die Fahrgeschwindigkeit wird immer mehr überschritten, wenn nichts dagegen unternommen wird. Man wende nicht ein, dass in anderen Städten viel größere Fahrgeschwindigkeiten zugelassen sind. Einmal sind die Straßen in diesen Städten anders ausgebaut (asphaltiert) und andererseits sind die Entfernungen in Memel zu gering, um eine größere Geschwindigkeit als 25 Kilometer je Stunde zu rechtfertigen. Für Autobusse und Lastkraftwagen mit Doppelreifen müsste auch diese Geschwindigkeit auf 15 Kilometer herabgesetzt werden um innerhalb des engbebauten Stadtteils erträgliche Zustände zu schaffen. Die größte Entfernung quer durch die Stadt vom Janischker Mühlenteich bis nach Sprechan beträgt rund 3000 Meter (bis zum Bahnhof nur 2630 Meter). Bei einer Fahrgeschwindigkeit von 20 Kilometer je Stunde sind hierfür 9 Minuten, bei 30 Kilometer-Stunde 6 Minuten und bei 40 Kilometer-Stunde 4 ½ Minuten Zeit erforderlich. der Zeitgewinn von 3 bzw. 4 ½ Minuten und auch der Materialverbrauch sind also wahrlich nicht so groß, um eine Fahrgeschwindigkeit von 40 Kilometern und mehr je Stunde, wie man sie häufig feststellen kann, zu rechtfertigen. Ja, diese Feststellung, wird behauptet, ist so schwierig, dass kein Richter sich bereit finden lassen wird, auf Zeugenaussagen hin, jemand zu verurteilen. Und doch ist diese Ansicht ganz falsch, denn es gibt wohl Mittel und Wege, um die Überschreitung der zulässigen Fahrgeschwindigkeit mit ganz einfachen Mitteln unzweifelhaft festzustellen. Allerdings haben die meisten Menschen keine Ahnung davon, mit welcher Geschwindigkeit häufig in den Straßen Memels größtenteils gefahren wird und sie würden sehr erstaunt sein, zu sehen, wie langsam die Autos fahren, wenn sie die behördlicherseits zugelassene Höchstgeschwindigkeit nicht überschreiten. Sie würden auch sehr bald ein richtiges Augenmaß dafür gewinnen, wenn diese Geschwindigkeit nicht andauernd überschritten werden würde. So aber kennt sich niemand aus und die meisten Menschen lassen die Staubplage über sich ergehen, weil sie meinen, dass es dagegen ebensowenig ein Mittel gibt, sich zu wehren, wie gegen den Seenebel, es sei denn, man bleibt hübsch zu Hause. Und doch ist es notwendig, sich gegen den zunehmenden Unfug, der mit der dauernden Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit getrieben wird, zu wehren und zu verlangen, dass auf die hundertfache Überzahl der Nichtautofahrer und nicht nur auf die alten Häuser Rücksicht genommen wird. Leben und leben lassen, den Spruch sollte man nicht außer Acht lassen und dementsprechend gegen diejenigen mit Geldstrafen vorgehen, die sich Extratouren leisten. Und wenn diese Strafgelder der Armenunterstützungskasse überwiesen werden, dann ist es für die staubgeplagte Bürgerschaft eine Genugtuung, für den Zahler ein Trost und für die Armen eine Freude. So hat wenigstens jeder etwas davon, während jetzt nur der nicht Auto fahrende Bürger den Schaden trägt. Einer für viele

Memeler Dampfboot vom 30.05.1933

Der Werbetag des Hundes

Veranstaltung des Vereins der Hundefreunde Memel

Der Werbetag des Hundes, der am Sonntag im Schützengarten veranstaltet wurde, kann als voller Erfolg für den noch jungen Verein der Hundefreunde, der erst vor etwa einem Jahr in Memel gegründet worden ist, gelten, und auch das Programm, das viel Abwechslung bot, war it Geschick zusammengestellt. Etwa 600 Personen haben die Veranstaltung, die für Memel etwas Neues und Eigenartiges war, besucht, und sicher werden viele dieser Besucher dem Verein ein bleibendes Gedenken durch Beitritt in den „Verein der Hundefreunde“ bewahren.

Der Werbetag des Hundes war mit einer Doggenschau verbunden, die von der Landesgruppe Ostpreußen im Deutschen Doggenverein ausgeschrieben worden war und für die das Deutsche Kartell für Hundewesen verantwortlich zeichnete. Zu dieser Schau, die bereits am Vormittag um 9.30 Uhr begann, waren insgesamt 24 Hunde aus Memel. Kaunas und Ostpreußen gemeldet. Der größte Teil dieser Tiere, von denen einige bereits auf internationalen Ausstellungen hohe Auszeichnungen erhalten haben, wurden prämiiert, ein Zeichen, dass nur gutes Material ausgestellt worden war.

Die besten Doggen waren wohl der gelbe Rüde Ajax Bernecker, Besitzer Paul Liedtke- Stigehnen (Ostpreußen) und die gelbe Hündin Adele von der Nehrung des Besitzers W. Gimpel-Memel. Der erste Zuggruppenpreis fiel auf den memelländischen Zwinger von der Mummelburg (Besitzer Walter Gimpel) und den zweiten Zuggruppenpreis erhielt der Zwinger von der Feste Kowno. Insgesamt wurden neun Hunde mit „Vorzüglich“, zehn mit „Sehr gut“ und einige weitere mit „Gut“ prämiiert.

„Vorzüglich“ erhielten der gelbe Rüde Ajax Bernecker (Besitzer Liedtke-Stigehnen), der gelbe Hündin Adele von der Nehrung (Besitzer W.Gimpel-Memel), die goldgestromte Hündin Ida von der Pissa (Besitzer H.Kaufmann-Insterburg), der schwarz-weiß gefleckte Rüde Ally von Schloß Kaltenstein (Besitzer E. Szellies-Memel), der gestromte Rüde Ajax v.d. Mummelburg (Besitzer A.Butkewitz-Memel), die gestromten Hündinnen Ally von der Pissa (Besitzer W.Gimpel-Memel) und Bärbel von der Mummelburg (Besitzer G.Greinus-Prökuls) sowie der dunkelgestromte Rüde Czar v.d. Mummelburg und Centa v.d. Mummelburg (Besitzer W.Gimpel-Memel).

„Sehr gut“ erhielten die schwarzweiß-gefleckte Hündin Düna von Schloß Nehringen (Besitzer A.Kohlhase-Memel), der dunkelgestromte Rüde Argus von Bolongaro (Besitzerin Frau Helene Hennig-Memel), der gelbe Rüde Ally v.d. Mummelburg (Besitzerin Frau Bernitzki-Memel), die gelbe Hündin Alraune d. Mummelburg (Besitzer A.Kupo-Memel), der gelbe Rüde Benno v. Wilhelmine (Besitzer Dr.W.Westermann-Memel), die schwarz-weiß-gefleckten Hündinnen Cita v.d. Feste Kowno (Besitzer A.Kohlhaase-Memel) und Alraune v.d. Feste Kowno (Besitzer E.Prenk-Kaunas), die gestromten Hündinnen Zella v.d.Mummelburg (Besitzerin Frau E.Ballnus-Memel) und Christel v.d. Mummelburg (Besitzer Wewezow-Memel) sowie Ostara Hexengelb (Besitzer Paul Liedtke-Stigehnen). Außerdem wurden noch die drei Doggen Banja v.d. Pissa (Besitzer H.Kaufmann-Insterburg), Beauté v.d. Feste Kowno (Besitzer A. Kohlhaase-Memel), Britta v.d. Feste Kowno (Besitzer A.Tramp-Memel) mit „Gut“ ausgezeichnet. Als Preise gab es Plaketten, Medaillen, Kristallsachen und andere Wertgegenstände.

Der Nachmittag galt der eigentlichen Werbung, bei der die verschiedensten Hunderassen, vom Zwergspitz angefangen, bis zu den größten Doggen gezeigt wurden. Es kamen hier verschiedene Konkurrenzen zum Austrag. Zuerst stieg die Schönheitskonkurrenz „Kind und Hund“, bei der ein kleines Mädchen die gestromte Hündin Ally v.d. Pissa (Besitzer Walter Gimpel) und einen niedlichen Pinscher (Besitzerin Frau Heidenreich) vorführte und großen Beifall fand. Diese beiden Hunde erhielten auch den ersten Preis in dieser Konkurrenz. Der zweite Preis fiel auf eine Koppel von vier Drahthaarfoxterriern, der dritte Preis auf Undine v.d. Mummelburg. Es folgte dann der Wettstreit „Dame und Hund“, der mit einer Modenschau der Firma Cohn&Eisenstädt, welche die neuesten Modeschöpfungen zeigte, verbunden war. Den ersten Preis erhielt hier der gestromte Rüde Ajax v.d.Mummelburg (Besitzer Walter Gimpel), den zweiten Preis die schwarzweiß gefleckte Hündin Beauté v.d. Feste Kowno (Besitzer A.Kohlhaase) und den dritten Preis ein Drahthaarterrier (Besitzerin Frau Richtsmeier), den vierten Preis ein Pinscher (Besitzer Ernst Meyer) und den fünften Preis ein Rehpinscher (Besitzerin Fräulein Radek).

Anschließend daran fanden verschiedene Dressurvorführungen statt, die viel interessante Einzelheiten boten. Bei diesen Vorführungen erhielt den ersten Preis Herr Holzhauer. Im Hunderennen erhielt den ersten Preis der kleine Rehpinscher des Fräulein Rudeck. Für die beste memelländische Zucht bekam der Zwinger v.d. Mummelburg, Besitzer W.Gimpel, den Preis des „Memeler Dampfboots“, einen Wanderorden. Abends um 9.00 Uhr fand in Fischers Weinstuben die Preisverleihung statt, an die sich ein gemütliches Beisammensein anschloss.


Fotos von Memel

QS icon i freesans blue.svg Weitere Fotos von Memel befinden sich auf einer eigenen Seite.

Karten

Handzeichnung um 1650 über die Aufteilung des zum Althof gehörigen fiskalischen Geländes. Erkennbar: Zitadelle, Stadtkirche und Litauische Landkirche, Börsenbrücke mit aufziehbarem Tor, Wassermühle Janischken, Stadtwaage, Richtstätte in Schmelz mit Galgen und Rad.
Stadtplan von Memel 1768


Stadtplan 1768

Ein Vergleich mit den Stadtplänen vorhergegangener Jahrzehnte (1700 und 1749) zeigt deutlich, wie nach Beendigung des Siebenjährigen Krieges am Haffufer die Zeit der Holzplätze beginnt. Seit 1760 trat in den Ausfuhrzahlen des Memeler Hafens das Holz immer mehr in den Vordergrund. Wie der Plan deutlich macht, stellten 1768 die beiderseits der Dange gelegenen Holzgärten von Röhrdantz wohl den größten ihrer Art in Memel dar. Aber auch im Vorort Schmelz, in der Gegend südlich vom Königlichen Hospital, zeigen sich bereits die ersten Anlagen zur Schaffung größerer Holzplätze. Nach dem Lotsenturm hin folgten dann Oloviens Holzgarten sowie der große Holzplatz von Simson mit einer Mühle. Wahrscheinlich war diese durch die Kraft des Windes betriebene Anlage eine der ersten ihrer Art, um für den Export die Möglichkeit zu schaffen, neben den üblichen Baumstämmen auch das besser bezahlte Schnittholz zu liefern. Der Plan widerlegt die bisher verbreitete Ansicht, dass Memels Holzhandel erst seit den letzten beiden Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts von Bedeutung gewesen sei.

Im Vergleich mit früheren Stadtplänen muss die überraschend schnelle Entwicklung der Nordstadt (früher Krameist) festgestellt werden. Auf dem Plan deutlich sichtbar ist auch die umfassende Einfriedung des nördlichen Stadtteils, wahrscheinlich durch eine hohe Palisadenwand mit Graben, wodurch die Einwohner gezwungen waren, beim Verlassen der Stadt nur die dafür bestimmten Ausgänge (Tore) zu benutzen. In Zusammenhang mit der bereits seit langem bestenden Abschirmung des südlichen Stadtteils in Gestalt von Festungswällen und breiten Wassergräben war nur durch Einfriedung der Nordstadt die Möglichkeit geschaffen, das ganze Stadtgebiet einheitlich zu verwalten, vor allem hinsichtlich der Erhebung des damals allgemein üblichen Stadtzolles an den Stadttoren.

Während die Südstadt seit Gründung der Stadt über zwei Stadttore (Steintor und Mühlentor) verfügte besaß die Nordstadt deren drei, wie man aus dem im Plan exakt verzeichneten Wegenetz schließen muss:
Am Ausgang der Lotsenstraße bestand die Möglichkeit, in den zum Amtsbezirk Althof gehörenden Vorort Vitte und, vorbei am Lotsenkrug, in die Gegend des später erbauten Lotsenturmes zu gelanegn. Der zweite Durchlaß für die Wege nach Crottingen und Polangen befand sich am Ende der Langen (später Libauer-) Straße. Drittens war es auch möglich am Ausgang der Roßgartenstraße die Stadt zu verlassen. Die Wege von hier führten in Richtung Dawillen und Plicken weiter oder zu den vor der stadt liegenden "Bürgerscheunen", deren Besitz damals für die vielen noch Landwirschaft betreibenden Stadteinwohner eine Existenzfrage darstelle.

Weitere interessante Einzelheiten: Zunächst ist es erstaunlich, dass sich in hundert Jahren (seit 1650) die Bildung der Nordstadt vollzogen hatte. Stadtpläne aus den Jahren 1670, 1685, 1720 zeigen das Nordufer der Dange noch unbebaut. Erst auf dem Plan von 1738 sind erste Bauwerke in der Gegend des Turnplatzes feststellbar - wahrscheinlich die Bürgerscheunen, die auch der neue Stadtplan zeigt. Damit käme für die Entstehung der Nordstadt ein Zeitraum von knapp dreißig Jahren in Frage: 1738-1768. Das Straßennetz ist bereits weitgehend in der Form festgelegt. Die Alexanderstraße heißt hier Gänsemarkt. Die Roßgartenstraße, zu den erwähnten Bürgerscheunen führend, hat schon ihren Namen. Ihre Fortsetzung über die Libauer Straße hinweg heißt Kirchhofstraße, und tatsächlich befand sich ja der damalige Friedhof auf diesem Gebiet des Luisengymnasium und des neuen Parks. Einen zweiten Friedhof für die Südstadt weist der Plan in der Nähe des Friedrichsmarktes auf, also dort, wo zu späteren Zeiten noch die Kirchhofstraße parallel zur Neuen Straße zum Steintor lief.
Aber bleiben wir noch in der Nordstadt. Die Libauer Straße heißt Lange Straße Sie fand bereits an der Ecke Simon-Dach-Straße ihr ende und war damals schon eine wichtige Ausfallstraße nach Polangen, Krottingen und Bommels (Tauerlauken). Die Polangenstraße führte damals wirklich durch ein Tor (Beginn der Kantstraße) nach Polangen. Bakenstraße, Töpferstraße und Lotsenstraße gab es schon im heutigen (Anm.: 1972) Verlauf, wenn auch das letzte Ende der letzteren bis zur Dange hin gesondert als Kleine Lotsenstraße ausgewiesen wird. Hospitalstraße und Sandstraße (Große Sandstraße) waren schon vorhanden. Die Kleine Sandstraße hieß Fuhrmannswerder; ob die Fuhrmannstraße in der Altstadt schon vorhanden war, lässt sich hier nicht feststellen. Mit der Grünen Straße war man an der Ostgrenze der Nordstadt angelangt. Die Parkstraße sollte erst wesentlich später entstehen. Festgelegt in ihrer Linienführung war auch die Alte Sorgenstraße, wenn auch ihr Name noch nicht erscheint. Ehe wir die Nordstadt verlassen noch ein Blick auf die Norderhuk, wo unser Plan eine Allee längs der Dange bis zum Haff aufweist, ein freundlicher Akzent der späteren Speicherbauten zum Opfer fiel.
Die Altstadt auf dem Südufer der Dange ist in ihren Grundzügen seit der Gründung Memels festgelegt worden. Hier findet man das Schachbrettmuster der befestigten Kolonisationsstadt. Zwei Magistralen fallen ins Auge: die breite Marktstraße, damals Altstädtischer Markt genannt, und die Friedrich-Wilhelm-Straße, damals Steindamm geheißen. Von der Marktstraße bis zur Börsenstraße hieß der Steindamm allerdings Brückenstraße. Die meisten der Altstadtgäßchen haben auf em Plan keinene Namen, doch erkennt man unter der Lupe die Fischerstraße, die Große Wasserstraße, die Kirchen- und die Badergasse, die Garten- und die Hohe Straße. Parallel zu Magazinstraße, die damals schon die Ausfallstraße nach Schmelz darstellte, läuft eine Lazarettstraße - Namen die an Festungseinrichtungen erinnern.
Zum Mühlenteich - zwischen Budsargen und Janischken - führte der Mühlen- und der Weidendamm. Hier gibt es Dangewärts noch eine Tiefe Gasse die später zum Fußpfad über den Eilbergschen Holzplatz wurde.[23]


Memel auf der Schroetterkarte (1796-1802) 1:50 000.
Siehe südlich der Fähre und der Zitadelle noch den Rest der Alten Dange.
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz.
Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160 000


Memel im Preußischen Urmesstischblatt 1834
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Memel im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz


Memel aus den Messtischblättern 0292 Memel, 0293 Plicken, 0392 Schmelz und 0393 Götzhöfen (1910-1940) mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
Memel, Friedrich-Wilhelm-Straße vor 1918. Auf der Karte von Ostpreußen findet sich Memel im Norden rot unterstrichen.



Zeitungsmeldungen

Königsberger Hartungsche Zeitung

Datum Schlagwort Meldung
14.10.1912 Zum Unglück des Motorkutters "Alma Maria" Gestern Morgen gingen die Gebrüder Lorenz mit dem Schlepper "Roland" und zwei Steinfischerfahrzeugen nach der Reede hinaus, um das gesunkene Motorfahrzeug zu heben und in den Hafen zu bringen. Später schickte der Lotsenkommandeur auch den Lotsendampfer "Reiher" zur Hilfeleistung hinaus. Für die Aufklärung des Falles dürfte es von nicht unwesentlicher Bedeutung sein, daß das Fahrzeug eingebracht wird. Es gelang gestern Vormittag noch, den sehr beschädigten Kutter zu finden, zu heben und von der Unglücksstelle abzuschleppen. Auf dem Transport nach Memel riß jedoch in der Nähe des Fahrwassers das Tau infolge des immer stärker werdenden Seeganges und der Kutter ging wieder auf zehn Meter Wassertiefe unter. Bei günstiger Witterung soll versucht werden, den Kutter nach Memel zu bringen. Der Dampfer scheint den Kutter am hinteren Ende gerammt zu haben. Nach allem, was bisher über das Unglück festgestellt wurde, nimmt man, dem "M.D." zufolge, an, daß beim Eintritt des Unfalls zwei Mann von der Besatzung des Kutters in der Kajüte schliefen, während der dritte Mann das Steuer führte. Die beiden ersteren dürften mit dem Kutteruntergegangen sein. Leichen wurden noch nicht geborgen.[24]

Königsberger Hartungsche Zeitung - Städtebild Memel 1909

Datum Schlagwort Meldung
22.09.1912 Städtebild Memel Eine Stadt, die am allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwung Deutschlands seit der Reichsgründung keinen oder fast keinen Anteil hat. Das ist, in kurzen Worten gesagt, die nördlichste Stadt unseres Vaterlandes, die königlich preußische See- und Handelsstadt Memel.

Wir haben alte Reichsstädte im Süden, gebettet zwischen Rebenhügel. Sie schauen froh und glücklich im Alter drein, gleich als freuten sie sich, abseits vom Hasten und Drängen des Weltverkehrs zu liegen. Den nervösen Pulsschlag der Gegenwart fühlen sie kaum durch die kleine Ader einer Nebenbahn. Sie mögen schlummern und träumen in idyllischer Ruhe von einstigen stolzen Zeiten. Nicht so die alte Handelsstadt Memel, die hinter den Dünen an der ruhelosen See nicht schlummern kann, die aber auch nicht rüstig schaffen darf, wie gern sie auch möchte, trotzdem sie ihre beiden Molenarme wie bittend hinausreckt in das völkerverbindende Meer.

Ja die alte Dangestadt, die frühe Gründung des Ritterordens, wacht und wartet und kann nicht träumen und schlummern, sie müßte dann sich selbst verlieren. Die Ostsee würde ihren Atem ersticken, den prächtigen Hafen mit einer Sandbarre blockieren. Rundes rotes Gold muß sich wandeln in Zement, Granit, gewaltige Kiefernstämme zum teuren Molenbau und Kohlen für die Bagger und Brot vielen fleißigen Menschen geben. Und Handel und Industrie müssen dieses Gold mittelbar oder unmittelbar schaffen. Ehern und unerbittlich hart klingt dies Muß und ist es für eine Stadt, der die Quellen der Kraft versiegen wollen, die immer suchen und schürfen muß auf einem kleinen engen Fleck kargen Bodens.

Wenn eine Stadt zu klagen hat über den Gang, den unsere deutsche Wirtschafts- und Zollpolitik nahm, dann muß das wohl in erster Linie Memel, denn die dem Reich Gesetze geben, sie haben auch mitgeholfen Memel immer mehr abzuschneiden von ihrem Hinterlande, dem weiten russischen Reich mit seinen ungenutzten Möglichkeiten, freilich auch seiner lange indifferenten und jetzt denkbar eigensüchtigen Wirtschaft. Wohl wird noch der Memeler Holzhandel blühen, so lange die unabsehbaren Wälder drüben im Zarenreiche das köstliche Material bringen und der auf russischer Seite ach so stiefmütterlich gepflegte Memelstrom geduldig die Lasten herabträgt. Aber wohin ist vieles andere gegangen, wird manches andere noch gehen, der einstige Welthandel mit eichenen Stäben, der große Herings- und Lumpenhandel, der Handel mit Spiritus und Eisenwaren? Drüben in den russischen Häfen da regt sich freilich immer gewaltigeres und geschäftigeres Leben. Einst durchsuchte der Kiel von hundert Memeler Seglern viel ferne Meere, und wenn diese Schiffe zurückkehrten zur Winterruhe in den Hafen, dann hatten mit vielen Fremdlingen und durch lange Monde die Menschen, die sie trugen, mannigfachen Bedarf. Handwerk und Kleinhandel blühten damals. Jetzt haben Stahl und Eisen die Segelmacher und Schiffszimmerer verdrängt, schwarze Kohlen und Maschinen die vielen Matrosenarme überflüssig gemacht. Aber nur acht Dampfer (statt zehn im Vorjahre!), von denen zwei den Hafen fast nie sehen, tragen jetzt die Memeler Reederflagge. Was der Stahlarm der Maschinen nahm, das wird und soll er auf der anderen Seite geben, und wenn deshalb das Auge in Memels Zukunft schauen will, so muß sein blick zuerst auf die Industrie fallen. Und hier sieht es in der Tat bedeutsame und kräftige Ansätze. Schon geben die Zellulose-, die chemische Industrie, die Holzbearbeitung (im engeren Sinne) vielen Hunderten Nahrung, die sonst den heimatlichen Boden verlassen müßten, zumal die Schneidemühlen zu schwer mit der im Nachbarreiche erwachenden Konkurrenz kämpfen. Hier haben die Finanzen der Stadt auch einen kräftigen Rückhalt gefunden. Und auf etwas ganz anderes noch besinnt sich Memel jetzt in der Zeit des Verkehrs, auf seine schöne Lage und interessante Umgebung. Es will durch Hebung des Fremdenverkehrs dem kleinen Mann nützen und kleine selbständige Existenzen erhalten. Die See soll dazu ein moderner Verkehrsweg werden. Sie soll auf für Passagiere gut eingerichteten Dampfern vom Zentrum des Reiches Erholungsbedürftige nach Memel tragen, von Rußlands Häfen her Reisende den deutschen Bahnen zuführen, und hier zu ersetzen suchen, was der Stadt bisher unerbittlich verweigert wurde, der Schienenstrang von Deutschland nach den baltischen Provinzen, das letzte noch fehlende Glied des europäischen Hauptschienennetzes. Zwei feste freudige Anfänge scheinen wieder einmal mit rührenden Vertrauen, das nicht zurückblicken will und darf auf eine endlose Reihe von Mißerfolgen und Rückschlägen.

Fast scheint es heute, als wollten die krausen grauen Furchen im Antlitz der Stadt schon etwas weichen. Die Bautätigkeit, die lange, lange fast geruht, beginnt sich wieder zu regen. Einige öffentliche Gebäude sind entstanden und entstehen, und in den Hauptstraßen wächst da und dort ein moderner Privatbau hervor. Herzlich wenig freilich noch im Vergleich mit anderen Städten, aber doch etwas, wenn man bedenkt, dass die Mauern Memels schon 1867 19 700 Einwohner, und jetzt sogar nach kleinen Eingemeindungen, nur 21 400 beherbergen, die Vororte, deren Einverleibung allen Anschein nach leider noch in weiter Ferne liegt, nicht mitgerechnet. Mit großen, nicht immer verständlichen Widerständen hat Memel zu kämpfen, das 10 000 Seelen eingemeinden und kreisfrei werden könnte, was reinen Binnenstädten mit viel geringerer Bedeutung in unserer Provinz schon gelungen ist. Hier läge neben vielen anderen auch ein Punkt, in dem die Stadt, die sich vor zeitgemäße große Aufgaben, Kanalisation, Schulbauten, Schlachthofbau gestellt sieht, von den einschlägigen Faktoren unterstützt werden könnte.

Ein kleiner, ungemein bescheidener Aufschwung, alles in allem trotz vielfacher, mannigfaltiger, unüberwindlich scheinender Hemmungen, der der tüchtigen unverdrossenen Bürgerschaft der deutschen Sprachinsel hoch im Norden die größte Ehre macht. Das große deutsche Vaterland kann das verzweifelte Ringen, das die Stadt um ihre Existenz führt und führen muß, in seinen Phasen nicht verfolgen, aber Sympathie wird es dieser Unermüdlichkeit zollen, die immer wieder aufrichtet und aufbaut am äußersten kaum bekannten Punkte unserer Grenzmark.[25]

Internetlinks

Offizielle Internetseiten


Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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Quellen

  1. 1,0 1,1 Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  2. Meyer Großes Konversation-Lexikon 1906, Bd.13., S.585-586.
  3. Bojate, A., Pizova, F: Latviešu-Franču Vārdnīca, Riga 1970
  4. Kurschat, Alexander: Litauisch-Deutsches Wörterbuch, Vandenhoeck & Ruprecht, 1968
  5. Kwauka, Paul, Pietsch, Richard: Kurisches Wörterbuch, Verlag Ulrich Camen Berlin, 1977
  6. Matulaitis, K.A.: Die Schalauer des Altertums, Tauto praeitis II, 2, 1965, in Tolkemita Texte 52, Dieburg 1997
  7. Prußischer Wortschatz, Privatsammlung Szillis-Kappelhoff
  8. Peteraitis, Vilius: Mažosios Lietuvos ir Tvankstos Vietovardžiai, Ju kilme ir reikšme, Vilnius 1997, S. 188ff
  9. Kurschat, Heinrich A.: Das Buch vom Memelland, Siebert Oldenburg 1968
  10. Johannes Sembritzki, Geschichte des Kreises Memel, Memel, 1918
  11. https://de.wikipedia.org/wiki/Kreis_Memel#Verwaltungsgeschichte
  12. https://de.wikipedia.org/wiki/Kreis_Memel#Verwaltungsgeschichte
  13. https://de.wikipedia.org/wiki/Kreis_Memel#Verwaltungsgeschichte
  14. http://www.territorial.de: http://www.territorial.de/memel/memel/landkrs.htm#fn2
  15. Auszug aus dem Amtsblatt des Memelgebietes vom 18. Juni 1931
  16. Heling, Reinhold: Die evangelischen Kirchengemeinden in Ostpreußen und Westpreußen in den Pfarr-Almanachen von 1912 und 1913. Sonderschrift des Vereins für Familienforschung in Ost- und Westpreußen e.V., Nr. 59, Hamburg 2000, [darin: Diözese Memel, Kreis Memel, Seite 24-26]
  17. Seuberlich, Erich: Die Reformierten Prediger in Memel. Altpreußische Geschlechterkunde 1936, S. 4-8
  18. http://www.judeninostpreussen.de/upload/pdf/memel.pdf
  19. http://www.bork-on-line.de/Memel/mehr/004600.htm
  20. Annaberger Annalen 16/2008, S. 237, Die jüdische Gemeinschaft in Klaipėda/Memel
  21. http://www.judeninostpreussen.de/upload/pdf/memel.pdf
  22. Zahlen übernommen vpm litauischen Vikipedija
  23. Memeler Dampfboot, Dezember 1972
  24. Verfasser: ohne (unbekannt), Quelle: Königsberg Hartungsche Zeitung, 14.10.1912, Nr. 483 Abend-Ausgabe, S. 9, bereitgestellt durch ZEFYS-Zeitungsinformationssystem der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz
  25. Verfasser: Karl Aug. Seyfried, Quelle: Königsberg Hartungsche Zeitung, 22.09.1912, Nr. 446 Morgen-Ausgabe, S. 9, bereitgestellt durch ZEFYS-Zeitungsinformationssystem der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz