Mitteilungen aus der Geschichte von Rüppurr/040

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Mitteilungen aus der Geschichte von Rüppurr
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Rüppurr bereits 80 ₰ Es Umlage von 100 M Grund-, Häuser- und Gewerbesteuerkapital, von der anzunehmen war, daß sie bald bedeutend steigen werde. – Die Stadt bekam nun von Rüppurr das Almendgut mit 2 332 620 qm Wald, 118 891 qm Feld und Wiesen und die Waldkasse mit 36 066 M. Der Wald ist aus 460000 M und das Feld auf 206 000 M Wert berechnet. –- Dafür gibt sie 246 holzberechtigten Bürgern und deren Kindern, die vor dem 1. Januar 1907 geboren sind, jährlich 40 M Holzrente, also jährlich 9840 M, und Freiheit von den Kanalkosten für die an den Straßen des älteren Ortsetters stehenden Bürgerhäuser; ferner Vermehrung und Besserstellung der Lehrer an der Schule und Erweiterung des Schulhauses oder Neubau. – An Stelle des Bürgermeisters und der Gemeinderäte treten der Gemeindesekretär und zwei Stadtverordnete. Die Sparkasse bleibt hier. (Vgl. Bestimmungen über die Eingemeindung vom 20. Mai 1906.) Seit Frühjahr 1910 ist, da genügend Abnehmer sich fanden, Wasser- und Gasleitung hier gelegt worden. – Möge die Eingemeindung nicht nur nach wirtschaftlicher, sondern auch nach religiöser Seite hin für den Stadtteil gute Früchte bringen. Wie wichtig die religiöse Seite ist, wird zwar vielfach ganz verkannt, bleibt aber trotzdem Wahrheit. Es sei hier erinnert an einen Ausspruch des Fürsten, dem Baden und besonders Rüppurr viel zu verdanken hat, des Großherzogs Karl Friedrich. Gelegentlich der Aufhebung der Leibeigenschaft 1783 sagte er öffentlich: „Eine höhere Kraft muß uns zu Hilfe kommen oder wir unterliegen. Wir müssen die Stärke der Religion zu Hilfe nehmen, die so allgewaltig in den Herzen der Menschen wirkt, der die ganze Natur untergeordnet ist, weil sie von dem Urheber der Natur ausgeht.” Was durch viele Tagesereignisse stets bestätigt wird.

V. Wirtschaftliche Verhältnisse im allgemeinen.

      1524 Lagerbuch heißt es: „Schloß und Flecken Ripur hat mit der Stadt Ettlingen eine gemeinsame Gemarkung, ist aber von beiderorts eigener Markung untersteint.” Erst 1756 wurden die Gemarkungen zwischen Ettlingen und Ripur, Wolfartsweier und Durlach genau festgestellt und rote Sandsteine mit Wappen gesteckt.

      1561–1583 finden langdauernde Verhandlungen statt zwischen Markgraf Karl II. von Baden-Durlach und zwischen Markgraf Philibert von Baden-Baden wegen des Ablassens der Gottsauer Seen, namentlich des Rüppurrer Sees. Baden-Baden war wegen Scheibenhard und des Landstrichs bis Ettlingen hin häufig in Mitleidenschaft gezogen an dem Schaden, den das Wasser anrichtete. – Markgraf Ernst Friedrich machte diesem Ubelstand durch Anlage des Landgrabens ein Ende.