Topographia Bavariae/042

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Topographia Bavariae
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Lauffen.

EIn Saltzburgisch Stättlein an dem Fluß Saltza/ oder Saltzach/ zwischen Saltzburg vnd Dietmonnig/ vnd von jeder Statt 3.Meylen gelegen/ allda Anno 1167. (oder etwas zeitlicher/ wie einer will) Käyser Friederich der Erste/ einen Tag gehalten hat. Eine alte Römische Schrifft an diesem Orth setzet Wolf. Lazius lib. 6. Comment. Reipub. Rom. c. 1. folio. 606. vnd vermeynet er libr. 12. sect. 6. capite 9. folio 1048. daß eben dieses Stättlein deß Antonini Laviacum seye.

Laugingen.

Jst nach Newburg/ die fürnemmste Statt/ im Fürstenthumb Newburg/ so Theils/ als Johannes Heroldus, schon zu der Römer Zeit gestanden zu seyn vermeynē. Zwar/ daß es eine alte Statt seye/ erscheinet micht allein auß den Gebäwen/ sondern auch auß vielen Römischen alten Sachen/ deren Theils noch gantz/ Theils etwas verderbet/ da herumb/ sonderlich zu Fenningen/ nahend dabey gelegen/ seyn gefunden worden; davon man Marcum Welferum de rebus August. Vindelic. fol. 246. seqq. & fol. 254. vnd Jacobum Schopperum cap. 10. Chorographiae Germaniae fol. 188. lesen mag. P. Bertius, in Beschreibung dieser Statt/ sagt/ Käyser Friederich der Vierte/ habe sie dem Abbt zu Fulda im Jar 1458. geschencket; der solche aber bald hernach der Hertzogin auß Bäyern wider/ zu einem Hochzeit Geschenck/ doch mit dem Beding/ gegeben/ daß die Bürger daselbst jährlich nicht mehr/ als 300. Gulden Steuer/ vnd Vfflagen zu reichen schuldig seyn solten/ daher sich viel vom Adel dahin begeben; sagt aber nicht/ wie diese Statt an höchstermeldten Käyser gelanget/ müste vielleicht in dem Fürsten- vnnd StättKrieg/ wider Bäyern/ geschehen seyn. Christophorus Brounerus libro quarto Fuldens. Antiquitatum pagina 323. sagt/ daß Käyser Ludovicus auß Bäyern Anno 1324. Laugingen belâgert/ eingenommen/ vnd zu selbigen Zeit der Kirchen zu Fulda genommen habe. Daß sie aber vorhin zu Schwaben gehöret/ vnd von dem letzten Hertzogen in Schwaben/ Conradino, dē Hauß Bäyern verkaufft worden/ vnd hernach Anno 1505. an die Pfaltz gelangt/ davon ist oben in dem gemeinen Eingangs dieses Tractats Meldung geschehen; vnnd wie sie umb jetzt angeregte Freyheit wider kommen/ davon thut Matthaeus Dresserus, in seinem Stätt-Buch/ Bericht/ welche dieser Sachen bessern Grund haben/ die wollen unbeschwärt solches an das Tagesliecht geben. Dann besagter Brouuerus, meines Wissens/ hievon weiters nichts hat; wiewol er es billich haben solte. Es ist allhie Albertus Magnus auß einem Adelichen Geschlecht von Bolstatt/ oder Fäymingen/ gebohren worden; wie dann seine Gedächtnuß noch allda in hohen Ehren gehalten wirdt; vnnd von seinem Leben auch Andreas Brunner part. 3. Annal. Boicor. p. 797. seqq. zu lesen ist. Zu seiner Zeit hat auch ein wunder schöne Gräfliche Jungfraw/ oder Fräwlein/ Nahmens Geislina/ allhie gelebt. So wird auch ein Schuster gerümbt/ welcher in einem sonderlichē Kampff/ einen tollen vnnd wilden Vngarn vberwunden/ vnd deßwegen einen Mohren/ mit einer Cron vnnd gülden Ketten/ zum Wappen/ von Käyser Ottone I. neben andern Sachen/ bekommen/ welches Wappen die Statt noch führet. Er hat auch erhalten/ daß sie/ die Statt forthin mit rothem Wachs sieglen dorffte; wie solches alles/ neben einem grossen Pferdt/ so 15.Schuh lang gewesen/ vnd vms Jahr 1260. geworffen worden seyn/ vnd zwey Hertz gehabt haben solle/ auff einem schönen Thurn allhie/ der Hoffthurn genant/ so Anno 1571. ernewert worden/ zu sehen/ vnd artige Schrifften/ die Nicolaus Reusnerus gemacht/ darbey zu lesen. Die PfarrKirchen ist ein feines Gebäw/ daran ein Thurn 301. Schuh/ vnd 242. Staffel hoch. Jst Anno 1518. zu erbawen angefangen/ vnd Anno 1576. vollendet worden. Hat ein Küpffern Dach/ vnnd darauff einen grossen Küpffern vbergülten Knopff; wie Crusinus in seiner Schwäbischen Chronic part. 3. libro tertio capite quinte meldet; der auch am 338. Blat saget; daß allhie / an der Brüder Kirche/ im Stein/ also gelesen werde: Als man zalt nach