Topographia Bavariae/117

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Topographia Bavariae
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Hie ligt begraben Herr Seyfried Schweppermann/
Alles Thuns/ vnd Wandels an:
Ein Ritter keck/ vnd vest/
Der zu Gundersdorff im Streit thät das best/
Er ist nun Todt/
Dem Gott genad/
Jedem ein Ey/
Dem frommen Schweppermann zwey.


Dann dieweil nach vollendter Schlacht/ zu Erquickung deß außgematteten Volcks/ dazumal nichts anders beym Proviandt verhandē gewesen/ als ein wenig Eyer/ hat Käyser Ludwig befohlen/ einem jeden Soldaten ein Ey außzutheilen/ aber dem frommen Schweppermann zwey zu geben; daher dann diß Sprichwort kommen. Er ist gestorben im Jahr 1337.

      Anno 1632 als der König auß Schweden bey Nürnberg gelegen/ wird es stätigs Partheyen geben/ haben die Schwedischen dieses Closter/ vnd das darbey gelegene Schloß Pfaffenhoffen/ vberfallen. Sonsten gehört solches dē Jesuiten diser Zeit. Das Schloß/ vnd Hoffmarck/ Heimhoff soll in dieser Gegend ligen. so in der Anno 1650. auffgesetzten Designation Restituendorum, vnnd deß Jahrs vorhero in der Verzeichnuß der noch nicht restituierten Orth/ zu Nürnberg vbergeben/ mit einkommen ist. Was deß Seyfrid Schweppermanns/ eines Bürgers von Nürenberg/ Grabschrifft allhie/ zu Castell/ anbelangt/ deren im gemeldten Text/ gedacht wirdt/ so berichtet Caspar Brusch/ in Beschreibung deß Vichtelbergs/ am 37. Blat/ daß auf desselben Grab nichts anders/ als der nachfolgende Reim stehe:

Einem jedem ein Ey/
Dem frommen Schweppermann zwey.


Vnnd solchen Reim hab er Brusch selbsten von deß Schweppermans Grab allhie abgeschrieben. Andere aber setzen die weitere Wort/ so im berührten Texte stehen/ darzu so/ an diesem Orth/ zu erinnern gewest ist. Sonsten findet man/ daß der Schweppermänner Wappen/ in der bey Altdorff gelegenen Kirchen/ zu Hagenhausen/ in zimblicher Anzahl zu sehen seyen.

      An. 1641. im Jenner/ bekamen die Schwedischen ein wolergebliche Quantität von Früchten im Closter allhie.

Chiemsee/

im Ertzstifft Saltzburg gelegen/ so zwar einen eygenen Bischoff hat/ der aber keinen Standt deß Reichs macht/ sondern vnter dem Ertzbischoff zu Saltzburg ist/ vnd sein Anlag demselben zu geben hat. Es ist solche Ecclesia, oder Episcopatus Chymensis, oder Chiemensis, von Eberhardo, dem Ertzbischoff zu Saltzburg Anno 1215. oder Anno 1218. in der Jnsul dieses Namens angerichtet/ vnd der erste Bischof Rudigerus, oder Rudgerus von Radeck dahin geordnet worden.

      Anno 1643. starb Johan. Christoph. Graf von Liechtenstein/ gewester Bischoff allhie/ deme An. 1644. H. Franciscus Vigilius, Graf von Spaur/ vnd Valor, Domherr zu Saltzburg succedirt hat.

      So ist auch zu Chiemsee ein Closter der Regulirten Chor Herren/ deß Ordens S. Augustini, Herrenwörd/ vnd vor Zeiten in der Aw/ oder Pfaffenwerd genandt. Obgedachter Ertzbischoff Eberhardus II. hat ohne allen Nachtheil deß Probsts/ vnd Closters Chiemsee/ das besagte Bisthumb auffgericht. Das Ertz Diaconat aber/ war vor dem Bischoffthumb. Der erste Praelat/ oder Probst/ vnd Archidiacon, ist B. Hartmannus, hernach Bischoff zu Brixen/ gewesen/ deme Chuno/ Anno 1142. erwöhlet/ succedirt hat.

      Jmgleichen ist zu Chiemsee ein NonnenCloster vnd Abbtey/ Frawenwörd genandt/ so Hertzog Thessel/ der letzte auß dem Agilolfingischen Stammen/ in Bäyern/ gestifftet hat. Jst Anno 1491. bey der Nacht verbronnen. Besihe von diesem Bisthumb vnd 2. Clöstern/ tom. 2. Metrop. Salisb. fol. 231 .seqq.

Dachaw/

an der Amber/ oder Amper/ 2. Meil von Mönchen/ wirdt von vielen für ein Stättlein gehalten; ist aber nur ein wolgebawter