Regierungsbezirk Minden

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Hierarchie Regional > Deutschland (1815 - 1947) > Regierungsbezirk Minden

Bild des Regierungsgebäudes in Minden um 1920

Geschichtlicher Abriss

Der Regierungsbezirk Minden entstand aufgrund der Preußische Verordnung über die verbesserte Einrichtung der Provinzialbehörden vom 30. April 1815. Damit wurde nach dem Wiener Kongress die Verwaltung Preußens vollkommen neu und zentralistisch organisiert. Insgesamt entstanden achtundzwanzig Regierungsbezirke.

Im Jahr 1947, nach der Gründung des Landes Nordrhein-Westfalen, wurde der Regierungsbezirk Minden am 1. April 1947 zusammen mit Lippe (s. heutiger Kreis Lippe) zum neuen Regierungsbezirk Minden-Lippe vereinigt. Regierungssitz wurde Detmold. Am 2. Juni 1947 wurde er in Regierungsbezirk Detmold umbenannt.


Politische Einteilung

Mit Münster wird nur noch Minden 1816 zur Immediatstadt ernannt, allerdings nur bis zum 01.07.1817, um dann wiederum in den Landkreis Minden eingegliedert zu werden. Der Regierungsbezirk Minden bestand danach aus den folgenden Landkreisen:

und den späteren Stadtkreisen:


Wappen von Nordrhein-Westfalen Regierungsbezirke in Nordrhein-Westfalen (Bundesrepublik Deutschland)

Aachen (bis 1972) | Arnsberg | Detmold (bis 2. Juni 1947 als Minden-Lippe) | Düsseldorf | Kleve (1816-1821) | Köln | Minden (bis 1. April 1947) | Münster


Zeitzeichen 1895

  • Minden, Regierungsbezirk in Deutschland, Königreich Preussen, Provinz Westfalen, im nordöstlichen Teil.
    • 5257,98 qkm, 28 Städte, 457 Landgemeinden, 15 Gutsbezirke
    • 549.709 Einwohner, (344.514 Ev., 199.112 Kath., 5.402 Jud.). Der Regierungsbezirk zerfällt in 11 Kreise: Stadtkreis Bielefeld (seit 1878), Landkreis Bielefeld, Landkreis Büren, Landkreis Halle/Westfalen, Landkreis Herford, Landkreis Höxter, Landkreis Lübbecke, Landkreis Minden, Landkreis Paderborn, Landkreis Warburg und Landkreis Wiedenbrück.
    • Die Bodenoberfläche ist wellenförmige Ebene, welche im Norden des Bezirks durch das Wesergebirge, in der Mitte durch den Teutoburger Wald oder den Osning, und im Osten durch die Egge unterbrochen wird.
    • Erzeugnisse des Bodens sind: Getreide, Ölpflanzen, Flachs. Tierzucht (Vieh, bes. Schafe, Merinos, veredelte Fleischschafe), Imkerei.
    • Indust.: Fabriken (Leinwand; Bielefeld u. Herford), Fabr. (Tabak, Zigarren, Zucker, Stärke, Leder, Seife, Glas); Bergbau (Eisen, Steinkohle, Braunkohle), Torfstich (Torf); mehrere Salinen u. Mineralquellen.
    • Verkehr: Mehrere Linien der Preuss. Staatsbahn (EB): Hannover <> Rheine, Altenbeken <> Hannover, Altenbeken <> Soest, Altenbeken <> Warburg, Köln <> Minden, Aachen <> Holzminden, Kassel <> Scherfede etc.

Genealogische und historische Gesellschaften

Hier: Nur die dem Regierungsbezirk insgesamt zugeordneten Referenzen aufführen.

Genealogische Gesellschaften

Historische Gesellschaften

Bibliographie

  • Müller, Friedrich: Westfälische Auswanderer aus dem Regierungsbezirk Minden, 2 Bände, Münster: Aschendorff 1981 (a.d.R.: Beiträge zur westfälischen Familienforschung)
  • Krug u. Mützel, Neues topographisch- statistisch- geographisches Wörterbuch des Preußischen Staates, Halle 1825
  • Bölsche, Skizzen aus Mindens Vergangenheit. Minden 19. Jhdt.
  • Culemann, Mindische Geschichte. Minden 1747-48
  • Culemann, Sammlung der vornehmsten Landesverträge des Fürstentums Minden. Minden 1748
  • Festschrift des neuen Regierungsgebäudes in Minden. Bielefeld 1906
  • Frie, Die Entwicklung der Landeshoheit der Mindener Bischöfe. Münster 1909
  • Holscher, Beschreibung des vormaligen Bistums Minden nach seinen Grenzen, Archidiakonaten,, Gauen, und alten Gerichten. Münster 1877
  • Hoogeweg, Die Urkunden des Bistums Minden von 1201 – 1300. (WUB Band VI.)
  • Hoogweeg, Stifter und Klöster Niedersachsens vor der Reformation. Hannover u. Leipzig 1908
  • von der Horst, Die Rittersitze der Grafschaft Rafensberg und des Fürstbistums Minden. Berlin 1894. Dazu ein Ergänzungsband.
  • Lande, Das westfälische Minden. Ein Führer durch Gegenwart und Vergangenheit. Minden 1926.
  • Lange: Die Bildhauerkunst des Kreises Minden im 16. u. 17. Jhdt. Mindener Jahrbuch I. (1925)
  • Löffler, Mindener Geschichtsquellen I.: Die Bischofschroniken des Mittelalters. Münster 1916
  • Ludorff, Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen: Kreis Minden. Münster 1902
  • Minden und die Porta Westfalica. Ein Führer. Minden 1924
  • Noak, Das Stapel- und Schiffahrtsrecht Mindens. Hannover u. Leipzig 1904.
  • Philippi, Zur Verfassungsgeschichte der westfälischen Bischofsstädte. Osnabrück 1894.
  • Ritter, Der Eilbertdom zu Minden, Mindener Jahrbuch II. 1926
  • Röckemann, Volksleben, Volksglaube und volkstümliche Geschichtsauffassung im Fürstentum Minden. Minden 19. Jhdt.
  • Schlichthaber, Mindische Kirchengeschichte. Minden 1753-55.
  • Schmitz-Kallenberg, Monasticon Westfaliae. Verzeichnis der im Gebiet der Provinz Westfalen bis zum Jahr 1815 gegründeten Stifter, Klöster und sonstigen Ordensniederlassungen. Münster 1909
  • Schroeder, Chronik der Stadt und des Fürstbistums Minden Minden 1886.
  • Schroeder, Die Einführung der Reformation in Westfalen 1520 – 1540. Minden 1883.
  • Schroeder, Die älteste Verfassung der Stadt Minden. Minden 1890. Programm des Gymnasiums.
  • Schürenberg, Die Baugeschichte des Doms zu Minden in Westfalen. Freiburg i.Br. 1926
  • Spannagel, Minden und Ravensberg unter brandenburgisch-preußischer Herrschaft von 1648 bis 1719. Hannover und Leipzig 1894.
  • Stange, Geld- und Münzgeschichte des Bistums Minden. Münster 1913.
  • Tümpel, Minden-Ravensberg unter der Herrschaft der Hohenzollern. Bielefeld u. Leipzig 1909
  • Westfälische Provinzblätter, Band 1-4. Minden 1828-1847.

Periodika

  • Beträge zur westfälischen Heimatkund, Bd. 4, Westfalenland, Wegener, "Frühgeschichtliche Burgen im nordöstlichen Erstfalen". Paderborn 1927 Schöningh.
  • „Die Heimat“. Heimatkundliche Beigabe zum Mindener Tageblatt. 1925 ff.
  • Mindener Heimatblätter. Herausgeber: Mindener Geschichtsverein 1923 ff.
  • Mindener Jahrbuch. Herausgeber: Mindener Geschichtsverein 1925 ff

Genealogische Werke

Historische Werke

Quellen zur Landeskunde

  • 1816: Amtsblatt der Regierung Minden vom 25. Oktober 1816. In der Beilage zu diesem Amtsblatt sind die Kreise mit den zugehörigen Ortschaften genannt.
  • 1821: Statistisch-topographische Übersicht des Regierungsbezirks Minden. Minden 1821. Das Heft enthält ein kreisweise zusammengestelltes Ortschaftsverzeichnis.
  • 1843: Geographisch-statistisch-topographische Übersicht des Regierungsbezirks Minden. Aus amtlichen Quellen zusammengestellt von W. Seemann. Münster und Minden 1845. Grundlage bildet die Zählung von 1843.
  • 1858: Statistische Nachrichten über den Regierungsbezirk Minden 1861. Grundlage bildet die Zählung von 1858.

Archive

  • Die Archivalien des Regierungsbezirks Minden in den Beständen des Staats- und Personenstandsarchivs Detmold (1797-1947)
  • Landesarchiv NRW, Hauptstaatsarchiv Düsseldorf
    • Abteilung 4, Archiv für Dokumentation, Nachlässe A-Z
      • Zenz, Paul (geb. 1897), 1945-1947 Regierungspräsident Minden.
        • Darin: 4 Bde. 1945-1952 (RWN 65; Findbuch 450.00.1). Gutachten über die Frage des Sitzes des Regierungspräsidenten Minden nach Eingliederung Lippes in Nordrhein-Westfalen1947 (1); Ansprachen 1946-47 (1); Fotoalben: Höxter 1945, Kreis Minden 1951(2).


Verschiedenes

Auswanderungen

siehe Bibliographie

Weblinks