Mitteilungen aus der Geschichte von Rüppurr/087

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Mitteilungen aus der Geschichte von Rüppurr
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Fr. Bopp in Mühlburg, Fischer und Höger hier, Glasmalerei H. Drinneberg, Malerarbeit E. Haag in Karlsruhe und Hartlieb hier. Die Heizungseinrichtung – Dampfniederdruck – die vorzüglich ist, lieferten die Zentralheizungswerke in Hannover-Hainholz. –- Altar- Kanzel- und Taufsteinbekleidung besorgte zum Teil die Kunststickereischule des Bad. Frauenvereins, zum Teil die bekannte Firma A. Blum in Durlach.

      Die Uhr aus dem Kirchturm, vom ältesten badischen Turmuhrengeschäft, Schneider in Schonach, bad. Schwarzwald, gehört der politischen Gemeinde und wird von ihr besorgt. Die Kirchengemeinde hat 600 ℳ dazu gegeben; an Stelle der alten auf dem Rathause, die nicht mehr ging, ist sie mit ihrem schönen Schlag und pünktlichen Gang eine tägliche Freude. Die Orgel ist von Voit & Söhne in Durlach und hat 28 klingende Register, 10 Nebenregister, 2 Manuale und alle die Vorzüge der neuen Orgelbautechnik.

      Die Weihe der vier Klocken cis, e, gis, h, hatte am Palmsonntag 1908 vor einer großen Versammlung nachmittags 1 Uhr stattgefunden mit Beteiligung des Posaunen- und des Kirchenchors und zum Schlusse mit Verteilung von 1000 Bretzeln an die hiesigen Kinder. In der Festansprache wurden die Namen und Inschriften der vier Glocken dargelegt; St. Matthäus 2680 kg und 1,545 m unterer Durchmesser (die größte): „Das Evangelium von Jesus Christus ist eine Kraft Gottes” St. Markus 1210 kg und 1,3 m Durchmesser: „Wache auf der du schläfst und stehe auf von den Toten.” St. Lukas 590 kg und 1,028 m Durchmesser: „Das Himmelreich leidet Gewalt.” St. Johannes 350 kg und 0,867 m Durchmesser: „O Herr hilf, o Herr laß alles wohlgelingen." Auf der großen stehen die Namen des damaligen Kirchengemeinderats: Pfarrer Lebrecht Mauer, Fr. Fischer, W. Joachim, J. Bohraus, Chr. Schumm, Karl Baier, Leopold Schäfer. Sie sind in schwerer Rippe gegossen von Gebrüder Bachert in Karlsruhe und vorzüglich in Ton und Ausstattung. Sie werden sowohl als Dur- und als Mollgeläute verwendet. – Am Samstag zuvor waren sie von hiesigen Bürgern und Freunden der Kirche reichbekränzt und unterwegs freudig begrüßt, hier von dem Glöcklein der alten Kirche, freiwillig und unentgeltlich hierher geführt worden.

      1905 wurde die Pfarrscheuer um 1100 ℳ von der Domäne abgelöst und mit weiteren 400 ℳ aus dem Glockenfonds in einen freundlichen Saal für Wochengottesdienste und kirchliche Vereine umgewandelt. Ihre Kgl. H. Großherzogin Luise stiftete dazu ein Harmonium Prinz Max den Grundstock einer Bibliothek, Exz. Bücklin einen Lichtbilderapparat.

      1909 Sonntag Exaudi wurde in der neuen Kirche die Ordination von drei Pfarramtskandidaten – Mayer, Jundt und Sturm durch Dekan Roth vorgenommen. Die erste derartige Feier in der hiesigen Gemeinde.