Mitteilungen aus der Geschichte von Rüppurr/088

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Mitteilungen aus der Geschichte von Rüppurr
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VIII. Kirchliche Verhältnisse.

1459 wurden durch Papst Pius ll. die Pfarrkirchen zu Pforzheim und Ettlingen auf den Wunsch des Markgrafen Karl zu Stiftskirchen mit einem Dekan erhoben und von dem allzugroßen Dekanat Durlach getrennt. Somit gehörte Rüppurr mit Ettlingen von jetzt ab nicht mehr zum (kath.) Dekanat Durlach, sondern zum Dekanat Ettlingen, (F. 237) bis zur Resormation, wo es wegen Wolfartsweier wieder zum Dekanat Durlach kam, bis es 1803 zu Karlsruhe kam.

      1557 wird geschrieben: „Die damaligen Untertanen in Rüppurr haben keine Schwierigkeiten gemacht und sind fleißig nach Wolfartsweier in die Kirche gegangen, wenn der Pfarrer von dort nicht herkommen konnte.” – 1558 schreiben die Herren von Rüppurr an das Kloster Lichtental, sie könnten sich nicht mit Einer Predigt wöchentlich begnügen. – 1574 bitten die Pfauen von Rüppurr den Markgrafen, das Kloster Lichtental zum schuldigen Gottesdienst anzuhalten und sie mit unglimpflichen Worten zu verschonen. – 1717 wird berichtet, ein Bürger D., der vor drei Jahren sich hier niedergelassen und eine katholische Frau hatte und vier Kinder, wurde von den Jesuiten in Ettlingen nach Bulach aus das dortige Pfarrgut als Verwalter gesetzt und ist dort katholisch geworden. Er will nun wieder hierher kommen, was aber nicht gut wäre. – 1739 beschwert sich das Oberamt Durlach, daß Pfarrer Huber ohne Not in Rüppurrer Häusern Taufe abhalte und die Verordnung darüber nicht berücksichtige. Die Verordnung ist, daß alle Personen, die ohne dringende Not im Hause taufen lassen, pro Person, ohne Unterschied des Standes, 2 fl an das Waisenhaus bezahlen müssen, und wenn die Zahl der Gevattern vier übersteigt, pro Person 30 Kr.- – Der Pfarrer wurde um 7 fl bestraft, was ihm ganz recht geschehen ist.

      1747. Die Kirche ist weit entfernt vom Pfarrhaus. In Wolfartsweier müssen jetzt sonntäglich die Gottesdienste gehalten werden. Betstunden sind hier Dienstags und Donnerstags 10 Uhr auf dem Rathaus, weil das mitten im Ort liegt. Vespergottesdienste an den Samstagen sind hier nicht gebräuchlich gewesen. Einwohner hier 456 und in Wolfartsweier 80. – Wolfartsweier, jetzt Filial von Rüppurr, war ehedem die Mutterkirche zu St. Jakob genannt. Auch hat „Düren” jetzt Hohenwettersbach vor Zeiten nach Wolfartsweier gehört, wie sie auch ihre Toten dorthin tragen. Glocken hat es nur eine, statt der vorigen zwei die aus dem Almosen angeschafft waren, ä 60 Zentner, anno 1702, und ä 20 Zentner anno 1723. Es hat 22 Haushaltungen. – 1759. Hier sind 250 zum Abendmahl gegangen und in Wolfartsweier 100, bei 350 und 90 evangelischen. Der Anlauf der Armen ist groß, man weiß kein Mittel gegen sie. Hier sollte der